Auf dem Twitterkonto “@RealSci_DE” berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ihrem Berufsalltag – oft angereichert mit Persönlichem. Das besondere an dem Account ist, dass wöchentlich der Kurator wechselt. Wer @RealSci_DE folgt, bekommt also abwechslungsreiche Kost aus den Laboren, von Exkursionen und aus den Büros derjenigen, die selbst in der Wissenschaft aktiv sind.

In so fern erfüllt @RealSci_DE genau schon das, was Ministerin Karliczek in ihrem Grundsatzpapier zur Wissenschaftskommunikation vergangene Woche gefordert hat:

“Es ist daher notwendig, dass sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den öffentlichen Diskurs einbringen, über ihre Forschungsarbeit allgemeinverständlich kommunizieren und Zusammenhänge einordnen.”

Jedenfalls bin ich diese Woche derjenige, der das @RealSci_DE Konto kuratiert und mit mehr oder weniger zusammenhangslosen Tweets füllen wird.

Ich habe im Vorfeld zur meinem Einsatz dort einen kleinen Interviewfragebogen ausgefüllt, den ich hier drunter eingebunden habe. Wer über @RealSci_DE hier her gefunden hat, ist herzlich eingeladen, mir natürlich auf meinem @WeiterGen Twitteraccount zu folgen, und gerne auch auch auf LinkedIn.

Name: Tobias Maier

Berufsbezeichnung/Stelle: Inhaltlicher Leiter Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation

Arbeitsort/Institut: NaWik/ Karlsruhe

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet? Bio war in der Schule mein bestes Fach. Dann einfach vermeiden Entscheidungen zu treffen (a.k.a. alle Optionen offen halten), und schon ist man Postdoc.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort? Ich habe 2008 angefangen zu Bloggen, das war mein Fuß in der Türe zur Wissenschaftskommunikation. Nach meinem Postdoc in Systembiologie wollte ich mich der Wissenschaftskommunikation hauptberuflich widmen – und das hat geklappt.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit! Ich gebe sehr viele Seminare für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu allen möglichen Weiterbildungsthemen. Rund um die Wissenschaftskommunikation als Dozent am NaWik, aber auch Workshops zur Karriereentwicklung und über Leadership als freier Trainer. Als inhaltlicher Leiter am NaWik bin ich für die Qualitätssicherung unserer Seminare verantwortlich und für die thematische Aus- und Weiterbildung unserer rund 20 NaWik-Dozentinnen und -Dozenten.  Ich bin außerdem für unsere E-Learning Plattform verantwortlich und in die meisten anderen Aktivitäten an unserem Institut auch irgendwie eingebunden. 

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren? Ich habe den Eindruck, vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist die Kommunikation mit Menschen jenseits der eigenen Fachcommunity wichtig. Sei es um zu informieren, zu unterhalten, um einen Gegenpol zu unwissenschaftlichen Stimmen online zu bilden, oder einfach, weil es als Pflicht und wichtiger Teil der eigenen Aufgaben wahrgenommen wird. Unsere Mission am NaWik ist, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu helfen, bei dieser Kommunikation besser zu werden. 

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten? Ich bin freiberuflich als Trainer tätig und gebe Workshops für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – hauptsächlich zu Themen wie Karriereentwicklung oder Leadership.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest? Rennrad fahren, Gitarre spielen, schreiben, mechanische Uhren sammeln, klassische Musik hören, Gemüse anbauen, Sachbücher lesen. Außer Rennrad fahren liegen alle anderen aus Zeitmangel weitgehend brach.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)? Früh aufstehen, mit meiner Frau Titien Tee trinken, mit dem Rennrad los, Zeit finden fürs Bloggen, mehr Zeit mit Titien verbringen. 

Wie viel Follower hast du derzeit auf Twitter? Gut 2000

Bild oben: Meine Twitter-Timline (Symbolbild).
(Die Niederländischen Sprichwörter von Pieter Breughel d.Ä. – Public Domain).

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6 Kommentare

  1. Hallo Tobias,
    Ich gehöre zu der geschätzten Handvoll Leuten, die ernsthaft versuchen, nach allem, was man so weiß über diese diversen Kommunikationsplattformen, nicht auf zB Twitter unterwegs zu sein. Leider scheinen auf der anderen Seite es immer mehr publizierende Menschen dranzugeben und der Einfachheit halber nur noch dort oder auf ihrer Facebook Seite zu schreiben. Wieso denn bloß? Wäre doch so einfach…
    Da fängt Kommunikation doch auch schon an. Ihr habt doch auch keine Kolumne in der Bildzeitung nur um die Leute auch noch abzuholen. Realsci hat ein heeres Ziel und verdient es wahrhaftig, nicht, unverdaut und angekaut auf Twitter zu verenden. Kann nicht mal jemand, die das kann, eine Seite kreieren, wo genau das passiert, was realsci leisten möchte: Schnittstelle zwischen Wissenschaft Forschung und dem Rest der Welt sein aber ohne irgend so einem aus der Balance geratenen krankhaft reichen Multimillardär mit Allmachtsfantasien
    weiterhin den popo zu pimpern, den kranken Geist zu füttern und obendrein das Konto noch voller zu machen …?!
    Das sollen doch die Chrissies tun…
    Ich hoffe, deiner Frau geht es gut.
    Grüße Kirsten

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