Sommerlochumfrage: Das Einkaufsverhalten im Supermarkt

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Beobachtungen aus dem Supermarkt: Es gibt verschiedene Strategien um den Einkaufswagen zu füllen. Männer gehen bevorzugt systematisch die Gänge ab, Frauen hingegen sammeln eher zielgerichtet und punktuell benötigte Lebensmittel. Stimmt das? Die eingebundene Umfrage soll Klarheit verschaffen.

Ich verabschiede mich für zwei Wochen in meinen wohlverdienten Urlaub. Erst eine Woche Amsterdam – dort ein paar Tage EMBO Meeting dann Sightseeing, und dann eine Woche segeln im Mittelmeer ganz ohne Internet und Mobiltelefon.
Bevor ich meinen Koffer packe möchte ich noch eine kleine Anekdote erzählen, die Anlass für die unten eingebundene Umfrage ist:
Ich war neulich mit meinem Freund Frank einkaufen. Wir schoben unsere Einkaufswagen gemütlich neben einander her, gingen, wie selbstverständlich, systematisch alle Gänge ab, griffen mal rechts, mal links in die Regale und begaben uns in die notorisch langsamste Schlange an der Kasse. Unser Weg durch den Supermarkt ist schematisch in Abbildung 1 dargestellt.

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Abbildung 1: Systematisches Einkaufsverhalten im Supermarkt

Während wir warteten, dass die Kunden vor uns ihr Kleingeld abzählten und die Kassiererin unsere Lebensmittel mit dem Scanner registrierte, erzählte mir Frank, dass seine Freundin eine andere Einkaufsstrategie verfolge. Was auf den ersten Blick chaotisch wirke, sei in Wahrheit zielgerichtet: Sie würde benötigte Waren direkt ansteuern, und sich dann ohne zaudern zur Kasse begeben. Ihr Weg durch den Supermarkt ist schematisch in Abbildung 2 dargestellt.

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Abbildung 2: Zielgerichtetes Einkaufsverhalten im Supermarkt

Wir waren uns einig dass unsere Strategie die bessere sei. Seine Freundin könne sich überhaupt nicht alles merken, was sie einkaufen müsste und würde deshalb wichtige Lebensmittel vergessen. Außerdem würde sie neue Produkte überhaupt nicht wahrnehmen.
Seit unserem Gespräch in der Schlange an der Kasse beobachte ich das Einkaufsverhalten anderer Kunden im Supermarkt. Mein Eindruck ist, es gibt klare geschlechtsspezifische Unterschiede.

  • Männer gehen mit der Genauigkeit eines Buchhalters systematisch die Gänge ab, manche sogar doppelt – einmal hoch den Gang, einmal runter den Gang, den Kopf immer auf eine Seite, die Augen konzentriert auf die Waren geheftet.
  • Frauen hingegen bevorzugen den zielgerichteten Einkaufsstil. Manche parken ihren Wagen motivationslos in einem Gang um dann – eichhörnchengleich – immer wieder denselben zum Abladen anzusteuern. Manche schieben den Wagen in völlig zufällig wirkenden Bahnen durch den Markt (siehe Abbildung 2) bevor sie sich an die Kasse begeben.

Meine Supermarktbeobachtungen sind keinesfalls repräsentativ. Daher hier eine eingebundene Umfrage: Wie ist Ihr Einkaufsverhalten im Supermarkt? Es gibt vier Optionen; der schwarze Button unten bestätigt die Abstimmung.

Weitere, individuelle Einkaufsmodi und Strategien können gerne in den Kommentaren vorgeschlagen und diskutiert werden. Um eine repräsentative Anzahl an Stimmen zu bekommen, würde ich mich freuen, wenn der Link zu diesem Blogpost über Twitter und Facebook verbreitet würde: http://bit.ly/13QSr5
Vielen Dank und bis in zwei Wochen (vielleicht melde ich mich noch mal aus Amsterdam).

Bild oben via flickr / CC BY-SA 2.0

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19 Kommentare

  1. Wie so oft, es kommt darauf an. Wenn ich wenige Dinge zu kaufen habe, weiß was ich will und den Laden kenne, dann gehe ich gezielt die Punkte an, wo das steht, was ich brauche, natürlich Weg-optimiert 🙂 Wenn ich viel brauche, also wahrscheinlich eh mehr als die Hälfte der Gänge durchstreifen muss, dann gehe ich systematisch, aber mit Ausnahmen vor. Wenn ich (als Mann) keine Damenmonatshygieneartikel brauche, dann geh ich dort auch nicht auf der Suche nach “was neuem” durch 😉 Aber ansonsten dann halt das mäanderartige Durchstreifen der Gänge (und ich begeistere mich gerade dafür, dass die Rechtschreibkontrolle mäanderartig kennt).
    Um es kurz zu machen: Ich wähle je nach Einsatzzweck die optimale Strategie 🙂

  2. Hehe, das ist etwas, worüber sich mein Freund regelmäßig aufregt. Im Supermarkt, das schicke ich vorweg, kaufe ich ausschließlich “männlich” ein, weil ich erst beim Gucken herausfinde, was ich noch brauche.
    Wenn ich shoppen gehe, dann treibe ich meinen armen Mann aber mit der weiblichen Einkaufsstrategie in den Wahnsinn. Inzwischen musste ich ihm versprechen, geradlinig und auf einer vorausschaubaren Bahn durch die Kleiderständer zu gehen, ansonsten begleitet er mich nicht mehr. Es muss schon ziemlich hart sein, ein Mann zu sein.

  3. Natürlich zielgerichtet und mit Einkaufszettel (wenn’s mehr ist). Ich bin wirklich noch nie in meinem Leben durch alle Gänge eines Supermarkts gelaufen. Wer weiß, was mir alles entgangen ist 😉

  4. Ich laufe im Supermarkt grundsätzlich völlig konfus durch die Gänge bis ich das Gefühl hab, das war so ungefähr alles was ich brauche. Außerdem weiß ich grundsätzlich nie, wo was ist.

  5. Ich dachte Männer kaufen nach dem Überfallprinzip ein – schnell rein und schnell wieder raus. Ich krieg die Kriese wenn die die Regale umgeräumt haben.
    @Mocca Frauen beim Klamottenkauf zu begleiten – das ist wahre Liebe!

  6. Usul, gerade die Damenkosmetikabteilung ist immer ein Besuch wert. Das ist high-end Kosmetik und wie ein Blick in die Zukunft. Was jetzt bei den Damen steht, gibts in drei Jahren bei den Männern. Von Tampons jetzt mal abgesehen.
    Fischer, in einem nächsten Schritt werde ich Supermarktbesucher mit Trackingdevices ausstatten und Echtzeitdaten zum Einkaufsverhalten erfassen.
    Das ist dann ähnlich wie bei Versuchen mit Labormäusen. Manche finden systematisch den Ausgang, manche zielgerichtet, nur du, du bist die Labormaus, die es selbst mit Futteranreizen nicht checkt und ewig konfus im Labyrinth der Einkaufsregale umherirrt. 😉

  7. Hängt wohl davon ab, ob man gerne oder nicht so gerne einkaufen geht. Ob man Geld über hat oder eher nicht. Das systematische verführt ja immer dazu, viel zu viel einzukaufen. Insofern bevorzugen wir zu Hause eindeutig das zielgerichtete Einkaufen.

  8. In unbekannten Supermärkten gehe ich ganz klar systematisch vor – was z.B. in amerikanischen Läden durchaus etwas länger dauern kann, aber man will im Urlaub schließlich auch ein paar neue Eindrücke sammeln 😉
    Beim Discounter um die Ecke geht’s auch mal zielgerichtet zu; das führt dann aber dazu, dass einige lebenswichtige Lebensmittel garantiert nicht im Einkaufswagen landen.
    Aber ich habe den Eindruck, dass der Supermarktbesucher eh schon eines der am besten untersuchten Wesen ist. Da wurden Blicke verfolgt, da wurde getrackt und beobachtet. Reto Schneider hat das vor einigen Jahren im “NZZ Folio” mal sehr schön zusammengeschrieben.

  9. Bei mir hängts vom Angebot ab.
    Kleidung, Nahrungsmittel, Baumärkte, Möbel …. absolut zielgerichtet
    Musik, Computer(spiele), Bücher …. stundenlang
    Ich räche mich bei meiner Frau wenn sie mich durch ein großes schwedisches Möbelhaus schleppt immer mit meinem Musikgeschäft 🙂

  10. Ich laufe im Supermarkt grundsätzlich völlig konfus durch die Gänge bis ich das Gefühl hab, das war so ungefähr alles was ich brauche. Außerdem weiß ich grundsätzlich nie, wo was ist.

    Dito. Ich bin übrigens ein Mann. Wenn ich in einen neuen, mir unbekannten Supermarkt komme gehe ich aber nach Schema A vor, damit ich erst mal sehe, wo alles ist, um es dann später wieder zu vergessen.

  11. Mensch Tobi, Du verarbeitest sogar noch unsere Unterhaltungen in der Kassenschlange zu Blogposts! 😉 Bin mal gespannt was du nach unserem Segeltrip im Mittelmeer alles schreiben wirst!

  12. “Fischer, in einem nächsten Schritt werde ich Supermarktbesucher mit Trackingdevices ausstatten und Echtzeitdaten zum Einkaufsverhalten erfassen.”
    Kaufland würde sich dazu eignen, da werden die Nummern der Einkauswagen an der Kasse eingegeben. Also versteckter Sender an den Einkaufswagen (wegen der Verblindung (-;), dann zusätzlich an der Kasse noch Frau, Mann, Paar eingeben…
    Ich bin “Produktpalettensystematiker” (-: Da ich jeden Tag einkaufe, überlege ich, auf was ich Appetit habe, um dann in der jeweiligen Produktpalette das raus zu suchen, was mir am ehesten zusagt.
    Nonfood kaufe ich zielgerichtet ein.

  13. Ich weiß meist gar nich was ich überhaupt will, renn erstmal nen einstudierten Halbkreis, dann ein bisschen hin und her ohne aber in die Gänge mit den alkoholischen getränken und denen für Hygiäneartikel einzudringen aber am Ende ist es doch immer nur ein Pudding, Curryking, Ramen oder Bifis die ich aus dem Laden entführe.

  14. Systematisch, wobei ich Gänge zwischen Regalen mit Produkten, die ich nicht brauche, generell auslasse. So ein Einkauf für die Familie muß in 20-30 Minuten kplt. über die Bühne gehen, sonst bekomme ich die Motten.
    Schuhe, Klamotten, etc. sonstwas – zielgerichtet. Schwarze Hose, grüne Schuhe, sollten in etwa so und so und nicht anders aussehen, – rein, anprobieren, Kasse, raus.
    Mal gucken gehen, geht gar nicht.

  15. Achso, ich bin übrigens ein Kerl falls das noch einer wissen will und manchmal schreib ich auch unter dem Namen Simmi.

  16. Hey,
    Ich bin auch der Meinung, dass sich das Einkaufsverhalten nicht nur auf der Geschlechterebene betrachten lässt.
    Markt- und Konsumforschungen zeigen ja, dass dieses Gebiet eine Wissenschaft für sich ist.
    Wir als Kunden werden ja so gläsern gehalten wie es geht, damit man aus uns lesen kann.
    Also mal schön verrückt durch die Gänge laufen und mal als gezielt, wie auf der Jagd.

  17. In der Regel kaufe ich auch eher zielgerichtet ein, bzw. verwende eine Hybridstrategie: Ich habe einen Basisweg durch den Supermarkt, den ich immer verfolge, und von dem ich dann abweiche, wenn ich ein bestimmtes Produkt kaufen will.
    Theorie zur Erklärung des geschlechtertypischen Verhaltens: Männer kaufen seltener ein, wissen also nicht, wo sie was finden. Da bleibt nur das systematische Durchforsten aller Gänge, während der/die kundige EinkäuferIn genau weiß, wo man hin muss.

  18. Dies begeistert Tätigkeit, der Schritt, moderne Kultur zu gehen. Ich schätze es. aber kaufend in Supermarkt ist ziemlich teuer ein
    La Martina

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