Schlagwort: Wettbewerb

  • Wissenschaftler sind wie Kebapläden im harten Konkurrenzkampf

    Wissenschaftler sind wie Kebapläden im harten Konkurrenzkampf

    Ich bin vor einigen Wochen zu meinem Werdegang und insbesondere zu meinem Wechsel von der akademischen Forschung in die Wissenschaftskommunikation interviewt worden. Das Interview wurde häufig gesehen, gelesen und geteilt. Ein Gleichnis hat es leider nicht in den EMBL careers Blog geschafft, in dem das Interview veröffentlicht wurde. Das möchte ich hier noch nacherzählen.

    Peter Thiel, der Milliardär, analysiert in seinem Buch „Zero to One“ (Affiliate Link) unterschiedliche Arten von Unternehmen. Er identifiziert auf der einen Seite des Spektrums Unternehmen mit Monopolstellung, und auf der anderen Seite Unternehmen, die in hartem Konkurrenzkampf miteinander stehen.

    Nach Thiel würden Unternehmen mit Monopolstellung tunlichst vermeiden damit zu prahlen, um nicht reguliert zu werden. Auf der anderen Seite wollten Unternehmen, die sich in absolutem Wettbewerb befinden, das häufig nicht wahrhaben wollen und würden sich allerlei Alleinstellungsmerkmale einbilden, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

    Google ist ein Beispiel für den ersten Typ. Keiner würde ernsthaft bestreiten, dass Google ein Monopol bei der Internetsuche hat. Das Unternehmen kommuniziert anders. Google sei ein Unternehmen der Werbebranche, und da sei es nur eines von vielen und habe längst kein Monopol. Man mag den Schritt der Google-Gründer das Unternehmen Alphabet zu gründen auch interpretieren, um Regulierungsschritten vorzubeugen. Google trägt freilich zu 99,6% des Umsatzes von Alphabet bei.

    Kebabläden in Innenstädten sind ein Beispiel für den zweiten Unternehmenstyp, der sich in hartem Konkurrenzkampf befindet. Letztendlich verkaufen alle Kebapläden das gleiche Produkt. Kebap. Das Angebot is austauschbar, die Margen und Löhne sind niedrig, die Arbeitsbedingungen hart.

    Kebapläden versuchen sich dennoch argumentativ von der Konkurrenz abzusetzen: Wir backen unser Fladenbrot selbst; unser Lokal hat eine ganz besondere Lage; wir haben mehr Kebaparten als die anderen; wenn wir nur hart genug arbeiten, setzen wir uns sicher durch, und so weiter.

    Wissenschaftler sind wie Kebapläden

    Was hat diese Beobachtung nun mit der Karriere von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu tun, mag sich mancher nun verwundert fragen.

    Wissenschaftler, die im akademischen Umfeld arbeiten, sind wie Kebapläden. Sie stehen im Wettbewerb mit tausenden anderen Nachwuchswissenschaftlern, die alle das gleiche können und machen. Und alle balgen sich um limitierte finanzielle Ressourcen. Das Ergebnis sind, wie bei den Kebabläden, niedrige Löhne, Zeitverträge und harte Arbeitsbedingungen.

    Wie Kebapläden versuchen Wissenschaftler sich über gefühlte Alleinstellungsmerkmale von den anderen abzusetzen: Ich arbeite an einem ganz besonderen Protein oder Stoffewechselweg; mein Forschungsfeld ist gerade klar im Kommen; meine Projektideen sind außergewöhnlich gut; wenn ich nur hart genug arbeite, setze ich mich sicher durch; und so weiter.

    Wie schafft man es vom Konkurrenzkampf im absolutem Wettbewerb hin zu einer monopolistischen Position?

  • Mama, ich bin im Fernsehen!

    Seit ein paar Tagen registrieren sich deutlich mehr Nutzer für Recently als es im August der Fall war. Liegt es daran, dass alle, die relevante, neue biomedizinische Publikationen finden wollen in den letzten Wochen am Strand lagen? Hoffentlich auch!
    Wahrscheinlicher ist aber, dass der Artikel über Recently ist im Laborjournal für das erhöhte Verkehrsaufkommen auf recentlyapp.com sorgt. Der Artikel preist die App für Wissenschaftler und Mediziner in allen Facetten an – kein Wunder, ich habe den Artikel ja auch selbst geschrieben.
    Außerdem habe ich Biotechnologie.tv ein Interview über Recently gegeben, in dem ich auch noch mal die Hintergründe und die Funktionsweise von Recently erkläre. Es sollte hier unten zu sehen sein.

    Das Interview mit mir startet bei 6 min 12 sec. Hier ist der Direktlink zum Video.
    Zwar nicht ausdrücklich das Video hier mit meinem Interview, aber dafür andere von Biotechnologie.tv, wie z.B die Kreidezeit über Gentechnik oder über Gregor Mendel, stellen sich gerade der Konkurrenz in einem Web-Video-Wettbewerb, in dem die meist-gelikten und kommentierten Wissenschaftsvideos prämiert werden.
    Ich wusste gar nicht, wie divers die Landschaft für deutsche Wissenschaftsvideos ist. Da sind durchaus Perlen mit dabei, bis Ende September kann noch abgestimmt werden. Und in der ersten richtigen Arbeitswoche nach dem Urlaub erst mal ein paar Videos gucken ist auch nicht das schlechteste.

    Mehr zu Recently:
  • EU-Nobelpreis – 100 Euro für Friedensinfografik

    EU-Nobelpreis – 100 Euro für Friedensinfografik

    Ich bin wirklich überrascht, so viele negative Kommentare zu dem Friedensnobelpreis für die EU zu lesen. Der Preis wurde für die Förderung des Friedens und der Versöhnung, der Demokratie und Menschenrechte in Europa vergeben. Was ist denn daran falsch? Aber ich verstehe schon, es ist natürlich einfacher auf die EU zu schimpfen, als selbstgemachte Finanzkrisen in den Griff zu bekommen.

    Eines der Hauptargumente der EU-Befürworter ist ja, dass in der EU seit 60 Jahren Frieden herrscht. In historischen Dimensionen offenbar eine lange Zeitspanne. Ich habe dazu gerade nach genaueren Informationen gesucht – die Liste mit europäischen Konflikten auf Wikipedia ist lang. Und es sind auch viele seit Ende des zweiten Weltkriegs dabei.

    Die Liste ist natürlich wichtig und sicher auch komplett, aber anschaulicher wäre eine Infografik, in der die europäischen Konflikte (vielleicht auch nur die Kriege) dargestellt wären. Letzte Woche habe ich hier ein paar tolle Infografiken vorgestellt, warum also nicht eine für die Kriege in Europa anfertigen? Ich habe eine Idee: Ich biete 100 Euro für die beste Infografik zum Thema historische Konflikte in Europa. Einzige Bedingung: Sie muss mit D3 angefertigt werden. Schon Hans Rosling meinte in einem seiner Talks: If you know how to programme Java Script and D3 you will have a job in the future.

    Ich stelle schon mal eine unabhängige Jury für die Wahl zusammen. Eventuell Peter Vanhee von Open Consortium und Tapio Nurminen von Flo Apps. Wer zu den 100 Euro noch was besteuern möchte, kann sich natürlich auch gerne bei mir melden. Einsendeschluss ist der 13. November.

     Das „Cartogramm“ oben stammt von hier.

     
     

  • Der beste Blogpost des Jahres

    i-2a03a8802b58dcc5b9cedb2f82a75b2a-Auslese10_500-thumb-500x282.jpg

    wird zum dritten Mal gesucht und prämiert. Die Wissenschaftsblogauslese gehts ins dritte Jahr, und bislang war jedes mal ein Artikel von mir bei den prämierten dabei: 2008 über Prionen und 2009 ein Artikel über die Risiken des Wissens um die eigenen DNA-Sequenzen.
    (mehr …)

  • Geld fürs Bloggen über Wissenschaft: ResearchBlogging Awards

    Research Blogging Awards 2010
    ResearchBlogging aggregiert Blogposts über wissenschaftliche Publikationen. Dieses Jahr werden zum ersten Mal Preise für die besten Blogposts vergeben. Hier eine kleine Auswahl möglicher Blogs.
    (mehr …)

  • Die schönsten Bilder: Der Fotowettbewerb auf ScienceBlogs

    i-87780beab5ec5dd6eb9bfd99b916a5d2-Hamstertherm2-thumb-199xauto.jpg

    Der erste Fotowettbewerb auf den ScienceBlogs ist zu Ende. Drei Fotos sind prämiert worden, zwei davon sind geeignet um in die Bildergalerie auf der ScienceBlogs Hauptseite eingespeist zu werden. Herzlichen Dank den Teilnehmern und herzlichen Glückwunsch den Gewinnern.
    (mehr …)

  • 10 000 Euro geboten für Virennachweis

    i-1ac8d35c7cdbc73c983deead5f488f12-1918_influenza-thumb-550x298.jpg

    Kommentator Josef Birner hat 10 000 Euro geboten für den Nachweis von Viren. Bitte in den Kommentaren ensprechende Links zu Papers posten, ich verwalte das Geld treuhändisch und verteile es dann anteilig.
    (mehr …)

  • Erster Fotowettbewerb für Leser bei ScienceBlogs

    i-6ff250c2683c1e1596c99c83898cca2f-zebrafisch-thumb-550x304.jpg

    Auf ScienceBlogs startet der erste Fotowettbewerb. Eingeschickt werden können Bilder in mehreren Kategorien. Nach einer Vorauswahl findet eine öffentliche Abstimmung statt. Die prämierten Bilder werden auf der ScienceBlogs.de Hauptseite zu sehen sein.
    (mehr …)