Rudolf Steiner und die Schrödingergleichung

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Das Verdrehen historischer Fakten ist eine beliebte Strategie der Pseudowissenschaftler, um ihren realitätsfernen Ansichten ein vermeintlich wissenschaftliches Fundament zu verschaffen. Die Anthroposophen stehen dem in nichts nach. In ergebener Verehrung ihres Häuptlings, wird Rudolf Steiner schon mal die Erfindung der Schrödingergleichung angedichtet. Einer wissenschaftlichen Überprüfung hält das nicht stand.

Die Diskussionen über Pseudowissenschaften, Wissenschaftsleuger und alternative Heilmethoden hier auf ScienceBlogs haben alle ein gemeinsam:

  • Die alternativen Spinnereien werden von keinerlei wissenschaftlich überprüfbaren Daten gestützt.
  • Was wissenschaftlich aussieht, ist entweder längst widerlegt, oder reines Rosinenpicken der Protagonisten, um die tatsächliche Datenlage bewusst zu verdrehen.
  • Die Vertreter der jeweiligen Irrglauben sind komplett resistent gegen rationale Argumente und gegen aktuelle wissenschaftliche Daten.
  • Die Realität wird von den Protagonisten der Pseudowissenschaften fast schon im pathologischen Sinne falsch und selektiv wahrgenommen.

Daher ufern solche Diskussionen hier auf ScienceBlogs auch regelmäßig zu Kommentarschlachten aus, und nicht etwa, weil die Wissenschaft auf den angesprochenen Gebieten umstritten ist.
Geschichtsklitterung bei den Cranks
Eine weitere Strategie der Pseudowissenschaftler ist das verdrehen wissenschaftshistorischer Fakten, um dem eigenen Irrglauben ein wissenschaftliches Fundament zu verpassen.
Die AIDS-Leugner zitieren spinnerte Aussagen des Nobelpreisträger Kary Mullis, den Erfinder einer Methode zur Vervielfältigung von DNA, und vergessen dabei, dass die PCR-Technik eben trotz der kuriosen persönlichen Ansichten des Erfinders in Diagnostiklaboren in der ganzen Welt quantitative und reproduzierbare Ergebnisse zum Nachweis des HI-Virus liefert. Hier eine aktuelle AIDS-Leugner Diskussion.
Die Vertreter der Sauerstoff-Mehrschritt-Theorie haben sich ebenfalls einen Nobelpreisträger als Kronzeugen für ihre Quacksalberei ausgesucht. Otto Heinrich Warburg wird mit seinen aus den 20er und 30er Jahren stammenden Ansichten zum Entstehen von Krebs zitiert, um einen wissenschaftlich haltlosen Zusammenhang zwischen der propagierten Sauerstoff-Mehrschritt-Theorie und der Krebstherapie herzustellen. Hier ebenfalls der Hinweis auf eine aktuelle Diskussion.
Wer hats erfunden? Die Anthroposophen!
Ein weiteres Beispiel für Geschichtsklitterung findet sich bei den Anthroposophen. Deren Oberindianer Rudolf Steiner soll schon sechs Jahre vor Erwin Schrödinger (Nobelpreis für Physik 1933) die nach ihm benannte Gleichung erfunden haben. Dr. Detlef Hardorp, bildungspolitischer Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg und Anthroposoph zur Rolle Rudolf Steiners als Wissenschaftler:

Bemerkenswert ist u.a., daß er (Steiner) in einem dieser Vorträge schon im Jahre 1920 eine Differentialgleichung für Lichtwirkungen entwickelte, die erst drei Jahre später von Erwin Schrödinger “neu” entdeckt wurde. Sie spielte als Grundlage der Quantenphysik in der modernen Naturwissenschaft eine nicht unbedeutende Rolle.

Hardorps Äußerungen stammen ursprünglich aus der Publikation “Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation” von Detlef Hardorp and Ulrich Pinkall, in “Mathematisch-Physikalische Korrespondenz”, Nr. 201, Johanni 2000.
Im Original liest sich das so:

Thus the third differential equation that Steiner writes down on the 12th of March in the year 1920 is not only “formally equivalent” to Schrödinger’s equation. Apart from the fact that the value of the constant is not specified as a number related to Planck’s constant, it is Schrödinger’s equation.

Der promovierte Physiker Andreas Krämer hat sich die Steiner-Publikation und deren Interpretation von Hardorp und Pinkall genauer angesehen. Das Fazit seiner Analyse:

Für den Physiker ist eine mathematische Formel ohne eine klare Beschreibung der enthaltenen Grössen keine Theorie. Nach meinem Verständnis der Grössen in der Steinerschen Formel (Kontext Wärmeleitung/Energieumsatz) wird daraus sogar eine falsche Theorie.”

Beide, Pinkall und Hardorp haben zur Analyse von Andreas Krämer Stellung bezogen.
Prof. Ulrich Pinkall, TU Berlin, rudert zurück:

“Ich selbst habe auch ein etwas ungutes Gefühl dabei, das ganze Thema als Munition in Debatten um die Wissenschaftlichkeit der Waldorf-Pädagogik zu verwenden.”

Dr. Detlef Hardorp schreibt in seiner Steiner-Verblendung:

“[…] Das aber just Steiner eine Gleichung intuitiv an die Tafel schreibt, die einige Jahre später in der Physik zu den bedeutsamsten Gleichungen überhaupt werden wird, erscheint mir symptomatisch für Steiner zu sein. Denn das hat er doch in vielen Bereichen gemacht: von außen betrachtet stochert er unprofessionell in allen möglichen Gebieten herum, und trifft mit unverschämter Sicherheit immer wieder Goldadern, auch wenn er nicht den wissenschaftlichen Apparat bieten kann, mit dem das dann meist später von anderen wesentlich vollständiger gemacht wird.”

Andreas Lichte, intimer Kenner und Kritiker der Anthro-Szene kommt zu folgendem Fazit:

Ich würde “Rudolf Steiner als Entdecker der Quantenphysik” aber eher “sub specie aeternitatis” betrachten: Wer die 360 Bände Steiner richtig zu lesen weiss, findet dort ALLES, Antworten auf alle Fragen, auch die allerletzten. Verhält sich ähnlich wie Nostradamus: man muss nur richtig lesen können …

Die Vollständige Analyse von Dr. Andreas Krämer gibt es hier als .pdf Datei

Detlef Hardorp bei Esowatch
Hardrop Zitat Aus der Festschrift “Was will Waldorfpädagogik?
Kritisches Blog Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie
Verwandte Artikel hier im Blog: Masernepidemie durch Anthroposophie und Mail von einem Anthroposophen

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73 Kommentare

  1. Sehr guter Artikel und danke für den Link zum RatgeberNews-Blog und meinem Interview mit Andreas Lichte.
    Es trifft den Nagel auf den Kopf, denn Anhänger der Esoterik scheinen ohne das zitieren von Pseudowissenschaftlern nicht mehr auszukommen. Weitere beliebte Beispiele wären Rupert Sheldrake und seine Abhandlungen zum “morphogenetischen Feld” und auch Rolf Froböse, zwar kein ausgebildeter Wissenschaftler, aber Autor pseudowissenschaftlicher Publikationen.
    Da es mittlerweile immer mehr Pseudowissenschaftler gibt, erscheint es für den Laien schwer die Spreu vom Weizen zu trennen. Für die Eso-Szene ein gefundenes Fressen, denn man liefert somit auch noch “wissenschaftliche” Erklärungen, um abstruse Anschauungen zu rechtfertigen und Verschwörungstheorien zu verbreiten. Da man es in der Regel mit gutgläubigen und labileren Menschen zu tun hat, die keine Anstalten machen zu hinterfragen, stehen die Chancen sehr gut im höchsten Maße zu manipulieren.
    Aufklärung in diesem Bereich ist bitter nötig.
    Hier die Liste der Pseudowissenschaftler von Esowatch:
    http://www.esowatch.com/index.php?title=Kategorie:Pseudowissenschaftler

    1. Hallo Elke,
      vielen Dank für Deine Bemerkungen. Das Problem mit Deinen und den meisten anderen Bemerkungen zu diesem schwachen, weil nicht nachprüfbaren Artikel ist meist gleich. Esoteriker und Anthroposophie-Bekenner werden ins gleiche Fach gelegt. Und vor allen Dingen: Steiner und Anthros gehen vom Geistigen aus, das hinter allen Dingen steckt. Wer nicht davon ausgeht, kann kein Wort verstehen. Alles geht vom Geistigen aus bei der Anthroposophie und der entsprechenden Lehre. Wer das von vornherein ablehnt, wird nichts verstehen. Wie in der Jazz-Musik z.B.: wenn du nicht viel übst und stündlich, täglich dazulernst, beim Spielen, wirst Du nie weiterkommen.

  2. … da bin ich aber froh, dass es hier noch einen aufrichtigen und unbestechlichen Wissenschaftler – wow, sogar post-doc! – gobt, die glasklar erkennen, wer die Wahrheit besitzt und wie dieselbe aussieht!
    Danke! Danke! Danke!

  3. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch irgendwo irgendwer vor 1905 mal eine Gleichung der Form x = y * z² aufgeschrieben hat. Aber deswegen bleibt Einstein trotzdem der Erfinder der Relativitätstheorie 😉

  4. Eine generelle Fragestellung zur Wissensfindung scheint mir hier angebracht. Naturwissenschaft kann nur objektiv betrieben werden, d.h. das Subjekt der Beobachtung, der Beobachter oder Wissenschaftler bzw. sein Werkzeug und das beobachtete, untersuchte Objekt müssen streng voneinander getrennt bleiben, bzw. unbeeinflusst bleiben. Doch spätestens in der Psychologie oder der Quantenphysik wird klar, dass diese Trennung nicht immer, letztlich sogar kaum möglich ist.
    Das bedeutet aber, dass ein großer Bereich unseres Seins, der Bereich des Subjektes, dem üblichen naturwissenschaftlichen Erkenntnisansatz niemals zugänglich ist. Mehr noch, jeder Erkenntnisbereich, in dem das Subjekt eine Rolle spielt, unterliegt wiederum dem Einfluss des Subjektes, des Betrachters, des Forschers. In letzter Konsequenz gibt es daher gar keine objektive Forschung. Der objektive Erkenntnisansatz ist eine Illusion.
    Nun haben sich aber die Naturwissenschaften zum Richter und Werter für das was wahr ist heraufgeschwungen und belächeln Esoterik und Religion als ohne jedes verlässliche Fundament, obgleich esotrische oder religiöse Erkenntnisse genauso wahrhaftig, logisch und ehrlich sein können, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Wer zum Beispiel in Religionsphilosophien wie den uralten Kashmir Shivaismus eindringt, wird erkennen, dass hier die Schöpfung in einer Art big-bang des Bewußtseins, der erstaunlich parallel zum kosmologischen physikalischen big-bang beschrieben wird. Oder wie in den uralten Veden Zeitspannen von ca 10 hoch minus 20 bis 10 hoch 20 Sekunden beschrieben werden, wie sie völlig außerhalb des Rahmens jeder menschlicher Erfahrung sind und erst durch die moderne Physik in dieser gewaltigen Spannbreite wieder erfasst werden.
    Ich persönlich denke, es muss eine Aussöhnung zwischen dem objektiven und dem subjektiven Erkenntnisansatz geben, der ähnlich wie das Glasperlenspiel Hermann Hesses diese beiden Erkenntnisansätze vereint und damit auch die Naturwissenschaft befruchtet und wirklich weiterbringt. Vor allem weiterbringt in der Sinnhaftigkeit und der Moral der Forschung und nicht in das Chaos der Klimaerwärmung und der Gefährdung des Lebens auf unserem Planeten. Dazu ist zunächst eine Offenheit erforderlich und nicht eine herablassende Art mit der Esoteriker wie zum Beispiel Herr Steiner (der auch nicht mein Liebling ist) durch Naturwissenschaftler behandelt werden. Wenn Naturwissenschaftler da ein wenig menschlicher vorgehen könnten, und von dem hohen Ross herunterstiegen, wären Religions- oder Sektenanhänger vermutlich auch weniger verbohrt und es könnte zu einem echten Dialog zwischen dem kollektiven Herzen und dem kollektiven Verstand kommen.
    Mit freundlichem Gruß Stephan Kaula

  5. @Dr. Kaula:
    Sind Sie der Meinung, dass Steiner die Schrödingergleichung schon vor Schrödinger endeckt hat oder nicht?
    Um “Kashmir Shivaismus” geht es in dem Beitrag doch gar nicht.


  6. Dr. med. Stephan Kaula· 20.01.09 · 13:20 Uhr
    Eine generelle Fragestellung zur Wissensfindung scheint mir hier angebracht. Naturwissenschaft kann nur objektiv betrieben werden, d.h. das Subjekt der Beobachtung,
    der Beobachter oder Wissenschaftler bzw. sein Werkzeug und das beobachtete, untersuchte Objekt müssen streng voneinander getrennt bleiben, bzw. unbeeinflusst bleiben. Doch spätestens in der Psychologie oder der Quantenphysik wird klar, dass diese Trennung nicht immer, letztlich sogar kaum möglich ist.
    Das bedeutet aber, dass ein großer Bereich unseres Seins, der Bereich des Subjektes, dem üblichen naturwissenschaftlichen Erkenntnisansatz niemals zugänglich ist.

    .
    .
    Das stimmt! Esotter als Bewußtseinsgetrübte KÖNNEN die reale Wissenschaft gar nicht mehr wahrnehmen.
    Das heißt aber noch lange nicht, daß klar denkende Menschen die Realität nicht erkennen können.

  7. Ein extremes, aber prominentes Beispiel wäre noch James D. Watson, Mitentdecker des DNA-Moleküls, Medizin-Nobelpreisträger ’62 und in letzter Zeit Kronzeuge für übelsten Rassismus.

  8. Von: Andreas Lichte
    Datum: 20. Januar 2009 09:50:43 MEZ
    An: Ulrich Pinkall
    Betreff: ScienceBlogs: Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation
    Sehr geehrter Prof. Pinkall,
    ScienceBlogs stellt Ihren Artikel “Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation” vor, siehe unten.
    Auch ein Weg, berühmt zu werden:
    http://www.scienceblogs.de/ueber-scienceblogs.php
    “Die internationale Plattform ScienceBlogs.com wurde im Januar 2006 von der Seed Media Group gegründet und ist längst die weltweit größte bloggende Gemeinschaft von fast 70 Forschern und Wissenschaftsjournalisten. Heute zählt ScienceBlogs.com rund zwei Millionen Page Views im Monat.”
    War “Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation” eigentlich ein einmaliger Ausrutscher oder haben Sie wie Dr. Detlef Hardorp Ihre Seele an die Rudolf Steiner Sekte verkauft?
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas Lichte
    …………………………………………………………………………….
    Von: Ulrich Pinkall
    Datum: 20. Januar 2009 10:34:26 MEZ
    An: Andreas Lichte
    Betreff: Re: ScienceBlogs: Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation
    Lieber Herr Lichte,
    »War “Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation” eigentlich ein einmaliger Ausrutscher oder haben Sie wie Dr. Detlef Hardorp Ihre Seele an die Rudolf Steiner Sekte verkauft?«
    Rein vom wissenschaftlichen Standpunkt verstehe ich die Aufregung um den Artikel nicht:
    – Die Herleitung der Schroedinger-Gleichung als Diffusionsgleichung mit imaginaerem Diffusionskoeffizienten findet sich auch in “ganz normalen” Lehrbuechern (z.B. dem von Gordon Baym).
    – Dass Steiner vorschlaegt, in Zusammenhang mit der mathematischen Physik von Lichtphaenomenen (die, wie man heute weiss, am ehesten schon makroskopisch Quanteneffekte zeigen) die Schroedinger-Gleichung zu verwenden, halte ich einfach fuer interessant.
    Ansonsten bin ich an politischer und ideologischer Polemik (fuer oder gegen Steiner) gaenzlich uninteressiert …
    Gruss, Ulrich Pinkall
    …………………………………………………………………………….
    Von: Andreas Kraemer
    Datum: 20. Januar 2009 19:52:35 MEZ
    An: Andreas Lichte
    Betreff: AW: Pinkall hat geantwortet
    Hallo Andreas,
    eine Übereinstimmung mit den ‚ganz normalen’ Quantenmechanik Lehrbüchern, die über die mathematische Struktur der Schrödingergleichung hinausgeht, sehe ich nicht – da habe ich meinen bisherigen Kommentaren nichts hinzuzufügen.
    Dass die Formel überhaupt in dem Steinerschen Text vorkommt, mag man kurios oder interessant finden – alles weitere sind meiner Meinung nach wohlwollende Assoziationen eines heutigen Lesers.

  9. @Dr. med. Stephan Kaula
    Um Ihr verschobenes Weltbild zu korrigieren reicht der Platz, den eine Diskussion hier bietet nicht aus. Ich empfehle Ihnen einen Psychologen nahe Ihres Wohnortes zu konsultieren.
    Und auch für Sie gilt:
    1. Wer hier mit Titel kommentiert erklärt bitte, wann, wo, und worüber promoviert wurde.
    2. Kommentare haben mit dem Thema des Blogposts oder mit der Diskussion in den Kommentraren zu tun.

  10. @ Dr. med Stephan Kaula
    Ich gehe mal davon aus, dass das Sie sind:
    Dr. med. Stephan Kaula
    Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren
    Kisseleffstr. 14
    61348 Bad Homburg
    Hessen / Deutschland
    Aufgrund Ihrer Äußerungen hier, darf die Frage erlaubt sein, ob Sie zu den Impfgegner gehören, wie Sie mit ADHS- Patienten umgehen und wie Sie zur Germanischen Neuen Medizin stehen.

  11. @ Dr. med. Stephan Kaula,
    ich möchte die Fragen von Elke noch ergänzen.
    Wie stehen Sie als Arzt zur Papaya-Enzym-Therapie des Nobelpreisträger und HIV-Entdecker Prof. Luc Montagnier?
    Wie stehen Sie zu Montagniers Einnahmeempfehlung der Papaya-Enzyme bei SARS?
    http://www.osatousa.com/ChannelNewsAsia.pdf
    Wie stehen Sie zu Montagniers Behauptung, derzeit (2002) sei Chirurgie verstümmelnd?
    http://www.pristine-herbal-touch.com/de_content/montagnier_de.html
    Da Medizin, dual in überprüfbare Wissenschaft und Quacksalberei eingeordnet werden muss, fordere ich Sie hiermit auf klar Stellung zu beziehen.

  12. Schade um die Menschlichkeit, ist wohl kein wissenschaftlicher Wert hier in den letzten Kommentaren: persönliche Angriffe auf Andersdenkende zeugen nur von geistiger Armut.

  13. “Ein rein verstandesmässiges Weltbild ganz ohne Mystik ist ein Unding”
    (Erwin Schrödinger, 1960)
    “Als Mensch war Schrödinger ein Wahrheitssucher, der sich der Grenzen menschlichen Denkens wohl bewusst war, und nichts lag ihm ferner als pompöser Endgültigkeitsanspruch oder rechthaberische Eitelkeit.”
    (Walter Thirring im Vorwort zu: Gesammelte Abhandlungen von Erwin Schrödinger)

  14. @ Querdenker
    Danke für das Schrödinger-Zitat:
    “Ein rein verstandesmässiges Weltbild ganz ohne Mystik ist ein Unding”
    Es gehört ja zu den Hauptbetätigungsfeldern der Esoterik, das Vorurteil zu nähren, Wissenschaft reduziere die Welt und den Menschen auf einen Gegenstand.
    Dass gerade die Esoterik dies tut – man denke nur an das Stichwort “feinSTOFFLICH” – legt Prof. Hartmut Zinser in seinem Vortrag zur Tagung “Anthroposophie – kritische Reflexionen”, Humboldt-Universität Berlin, dar:
    http://www2.hu-berlin.de/gkgeschlecht/downloads/veranstalt/2006/Zinser%20Vortrag%20HU%20210706.pdf
    “Rudolf Steiners »Geheim- und Geisteswissenschaft« als moderne Esoterik
    (…)
    4. Zum Schluß: Zwei kritische Bemerkungen zu Steiners Konzept von Geist und Sinn
    R. Steiner artikulierte einen Einspruch und Protest gegen das mechanisch-materialistische Weltbild des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh.s, in welchem der Mensch wie eine Maschine auf Funktionieren ohne Sinn und Verstand reduziert wird. Auf diesem Protest basieren auch viele der lebensreformerischen Anstöße und Projekte Steiners. Da er aber den Geist als Welt hinter der sinnlichen Welt konzipiert und diesen auf der gleichen Ebene wie die materiellen Gegenstände ansiedelt, macht er den Geist selber zu einem Gegenstand und Ding neben, bzw. hinter den Dingen. (Dabei wird Geist zugleich in Geister aufgelöst.) Wenn Geist als Ding, als einzelnes Seiendes, wenn auch hinter dem Sein angesehen und in der Hinterwelt gesucht wird, wird er erneut aus unserer Welt beseitigt. Der Protest widerspricht sich selber und wiederholt das, wogegen er Einspruch erhoben hatte. Kein Geist ist da und es bleibt R. Steiner nur, das Suchen nach dem Geist als Geist auszugeben. (…)”

  15. @ Andreas Lichte,
    mir scheint, sowohl die Anhänger als auch die Kritiker Rudolf Steiner, nehmen diesen sehr, sehr ernst.

  16. @ste: Sowas wie:
    “Ich persönlich denke, es muss eine Aussöhnung zwischen dem objektiven und dem subjektiven Erkenntnisansatz geben, der ähnlich wie das Glasperlenspiel Hermann Hesses diese beiden Erkenntnisansätze vereint und damit auch die Naturwissenschaft befruchtet und wirklich weiterbringt. Vor allem weiterbringt in der Sinnhaftigkeit und der Moral der Forschung und nicht in das Chaos der Klimaerwärmung und der Gefährdung des Lebens auf unserem Planeten. Dazu ist zunächst eine Offenheit erforderlich und nicht eine herablassende Art mit der Esoteriker wie zum Beispiel Herr Steiner (der auch nicht mein Liebling ist) durch Naturwissenschaftler behandelt werden.”
    sieht zwar nicht beleidigend aus, ist es aber. Impliziert es doch, dass man als… wie drück ich das jetzt wertneutral aus… als Naturalist keine Moral hätte. Ist der gleiche Dreck, den man sich immer wieder von Kirchenvertretern anhören darf und von dem man als Atheist irgendwann auch mal die Schnauze voll hat. Und der insofern etwas sinnlos ist, als dass ein “subjektiver Erkenntnisansatz” auch nur eine subjektive Moral begründen kann.

  17. In meinem Kommentar vom 21.01.09 · 10:14 Uhr habe ich meine e-mail an Prof. Ulrich Pinkall wiedergegeben, in der ich fragte:
    “War »Rudolf Steiner and Schrödinger’s equation« eigentlich ein einmaliger Ausrutscher oder haben Sie wie Dr. Detlef Hardorp Ihre Seele an die Rudolf Steiner Sekte verkauft?”
    Darauf gab Pinkall keine Antwort. Also habe ich selber einmal gegoogelt. Pinkall hat auch beim Goetheanum, Zentrale der Anthroposophie, veröffentlicht:
    http://science.goetheanum.org/fileadmin/nws/text-downloads/physik.pdf
    “Physik
    Aktualisiertes Kapitel aus dem Buch “Goetheanistische Naturwissenschaft – eine Bibliographie”. Herausgeber: Erwin Haas
    Bibliographie Physik
    Dustmann, Friedrich Wilhelm/Pinkall, Ulrich: Die Gleichungen der vier Ätherarten in Rudolf Steiners zweitem naturwissenschaftlichen Kurs (GA 321).
    Elemente der Naturwissenschaft, Nr.56, H.1/1992, S.1-33.
    Über Warme und Chemie. Über die Anwendung der Differentialgleichungen auf die Wärmeleitung in Verbindung mit chemischen Prozessen nach dem oben genannten Kurs. Die Betrachtung wird auch auf das Licht ausgedehnt.”

  18. Nachdem in meinen beiden letzten Kommentaren auch noch “Chemie” und “Soziale Dreigliederung” auftauchten, hier eine naturgemäss unvollständige Liste, was Rudolf Steiner aus exklusiv anthroposophischer Sicht noch alles ist:
    – Philosoph
    – Naturwissenschaftler:
    Biologe
    Chemiker
    Physiker
    – Mediziner
    – Pharmazeut
    – Agrarwissenschaftler
    – Pädagoge
    – Politikwissenschaftler/Soziologe (”Dreigliederung”)
    – Wirtschaftswissenschaftler
    – Künstler sowieso
    – “xyz”
    Sollte da eventuell eine Frage auftauchen? Ein einzelner Mensch hat auf all diesen Gebieten Bedeutendes geleistet? EINE Antwort hier:
    “Die Welt der Anthroposophie – sektiererisch, fundamentalistisch”
    http://brightsblog.wordpress.com/2008/12/09/die-welt-der-anthroposophie-sektiererisch-fundamentalistisch/

  19. @Querdenker
    Nach der Liste von Andreas, die anschaulich zeigt, welche Qualitäten Steiner zugeschrieben werden, brauchst du dir nur mal ansehen welche ernst zu nehmenden Auswirkungen die Anthroposophie auf die Gesundheitspolitik HAT !!!
    http://www.ariplex.com/ama/ama_anth.htm
    Somit dürfte dir auch klar sein, dass man mit Steiner weder leichtfertig, noch spaßig umgehen kann, wenn man ihn kritisiert.

  20. @ Elke,
    da hast du wohl Recht. Meine Erfahrung ist die, dass kaum ein Schulmediziner noch Antibiotikum verschreibt, stattdessen gibt es in sektiererischer und fundamentalistischer Art und Weise homöopathische Streukügelchen.
    Selbst der Medizin-Nobelpreisträger 2008 Prof. Luc Montagnier, empfiehlt Papaya-Enzyme gegen SARS und AIDS. Wenn da mal nicht die Steiner-Sekte dahinter steckt.
    SKANDAL, wir müssen unbedingt was tun.
    Meinst du ich sollte Prof. Luc Montagnier bei „esowatch“ unter die Pseudowissenschaftler eintragen?
    Die Orthomolekulare-Medizin und Rudolf Steiner sind da ja schon verewigt.

  21. @ Papaya-Querdenker
    ja das ist ja eine Überraschung…
    nach der mehrtägigen Disskussion mit dir über den HIV/AIDS- Zusammenhang ( vergleiche http://www.scienceblogs.de/weitergen/2008/12/viruswahn-mit-torsten-engelbrecht.php ) jetzt die Warnung vor Nahrungsergänzungsmitteln bei virusinduzierten Erkrankungen wie SARS oder AIDS – wir können ja mal die Rollen tauschen….
    Oh nein! – bitte trage Prof. Luc Montagnier nicht bei den Pseudowissenschaftlern von esowatch ein. Das wäre unredlich, wo er doch endlich die Fehler seiner Thesen einzusehen scheint.
    Nachdem ein so anerkannter Forscher wie Prof. Peter Duisberg in einer seiner letzten Veröffentlichungen ( http://www.duesberg.com/papers/chemical-bases.html ) ausdrücklich Mangel – und Fehlernährung als eine der AIDS-Ursachen ausgemacht hat wäre es völlig falsch Luc Montagnier als Pseudowissenschaftler zu verunglimpfen – er ist mit seiner Papaya-Kur wahrscheinlich kurz davor AIDS zu heilen und die Menschen von dieser Geissel zu befreien –
    Ich habe meine ganz eigene Theorie zu den Papaya-Enzymen – Nicht die Anthroposophen sondern die Forscher der sogenannte “Perth-Group” (Kritiker der HIV/AIDS Theorie) haben Montagnier heimlich bestochen seine Forschung auf dem Papaya-Feld auszuweiten – bei Robert Charles Gallo (Mitbegründer der HIV/ AIDS Theorie) haben sie auch angeklopft – aber der war so verbittert darüber, dass er den letztjährigen Nobelpreis für Medizin nicht bekommen hat, dass er unbestechlich weiter forschen will, bis auch ihm die verdiente öffentliche Anerkennung zuteil wird….

  22. “Entgegen der strengen Einteilung der Aktivitäten des menschlichen Geistes in getrennte Departemente seit dem 17. Jahrhundert halte ich aber die Zielvorstellung einer Überwindung der Gegensätze, zu der auch eine sowohl das rationale Verstehen wie das mystische Einheitserlebnis umfassende Synthese gehört, für den ausgesprochenen oder unausgesprochenen Mythos unserer eigenen heutigen Zeit.”
    (Erwin Schrödinger in “Physik und Transzendenz”).

  23. Um ein Missverständnis auszuräumen. Naturwissenschaftler, zu denen ich mich auch zähle, sind Menschen wie andere auch, haben genauso Moral und Ethik. Keinesfalls wollte ich das Gegenteil unterstellen. Allerdings würde ich auch die Bezeichnung als gläubiger Mensch oder auch Esoteriker annehmen. Generell, so glaube ich, sollten in dem Moment, wenn man andere Menschen, ihr Anliegen und was sie ausdrücken wollen, wirklich verstehen will, die Kategorien des Entweder/Oder einem Sowohl /als/Auch zumindest für einen Augenblick weichen. Denn wie kann ich etwas “berühren”, das ich nicht an mich ranlasse? (Hier wird aber schon die Grundfrage berührt, kann ich objektiv bleiben, wenn ich mich “berühren” lasse, kann ich aber andererseits überhaupt etwas wahrnehmen, ohne mich “berühren” zu lassen?)
    Naturwissenschaft muss sich auf einem sicheren Grund bewegen. Eines dieser Grundaxiome ist die Objektivität. Das Untersuchte/Beobachtete muss ! unbeeinflusst (auf den untersuchten Parameter) vom Untersucher/Beobachter bleiben.
    Zwei Fragen ergeben sich daraus:
    1) Wie kann ich sicherstellen, objektivieren dass ich das Kriterium der Objektivität erfülle? Spätestens die Quantenphysik sagt uns, dass wir das bestenfalls nur näherungsweise, aber nie vollständig erreichen.
    2) Wie kann ich so etwas wie “Bewußtsein” objektiv untersuchen, oder ein System, von dem ich immanenter Teil bin? Gar nicht!
    Nun nehmen wir zwei Modelle an, wie die Welt funktioniert.
    Modell A sagt: Es handelt sich um eine physikalische Welt mit physikalischen Gesetzen in der sich durch Zufall Leben, Bewußtsein und ein Bewußtsein entwickelt hat, das die Welt betrachtet. Grundlage von Bewußtsein ist im weitesten Sinne tote, unbewußte Materie/Energie.
    Modell B sagt: Lebendiges Bewußtsein (die höchste Ordnung), hat sich entfaltet. Aus Einem wurde Vielfalt, indem das Eine auf sich selbst zurückreflektiert wurde und in Spektren aufbrach. Die dichteste Form dieses herabsteigenden, sich entfaltenden Bewußtseins (Ordnung=Energie) wurde die Materie, die aber nur die höhere Ordnung wiederspiegelt und jetzt durch das Fehlen der Ganzheit in Unordnung ist. Grundlage der materiellen Welt ist lebendiges Bewußtsein. Evolution ist der gegenläufige Prozess zur Entfaltung in Unordnung, es ist der stetige Drang zur Rückkehr in die Einheit. Materie wird zu Leben, Leben zu Bewußtsein, Bewußtsein zur lebendigen Seele.
    Wie will man mit objektiven naturwissenschaftlichen Methoden entscheiden, welches dieser beiden Modelle die sog. Realität am besten beschreibt? Hier zumindest wünschte ich mir die logische Antwort der Naturwissenschaft: Wir können es nicht! Beide Modelle sind möglich!
    Mehr wird in meinen Augen nicht von der Naturwissenschaft verlangt als diese Klarstellung. Das bedeutet, der Mensch darf mit gutem Gewissen auch gegenüber seinem gesunden Menschenverstand glauben, darf hoffen, dass es einen höheren Sinn im Leben und auch im Leiden gibt. Steiner gab dem Leben und dem Leiden zumindest einen Sinn. Die Naturwissenschaften überlassen den Menschen (übertragen gesehen) einem zufälligen Schicksal und einem Leben ohne Sinn. Einem Tod ohne ein danach.
    Was denkt der Leser?

  24. Was denkt der Leser?

    Der Leser denkt: Verschonen Sie mich mit dem Geschwurbel. Wenn Sie an etwas glauben wollen, tun Sie das. Versuchen Sie zu akzeptieren, dass andere Menschen auch sehr gut ohne das sich entfaltende Bewusstsein höchster Ordnung zurecht kommen. Das beinhaltet explizit Naturwissenschaftler.

  25. @ Tobias
    “Was denkt der Leser?”
    Ich hab mir gedacht: lass mal andere den dirty job erledigen. Sich um den Schwurbler kümmern. Danke!
    Zitat Dr. med. Stephan Kaula:
    “Steiner gab dem Leben und dem Leiden zumindest einen Sinn.”
    da hab ich gedacht: “das sagt ausgerechnet ein Dr. med.! – vielleicht sorgt er auch noch selber aktiv für ein sinnvolles Leiden …”
    siehe: “Masernepidemie durch Anthroposophie”
    http://www.scienceblogs.de/weitergen/2008/04/masernepidemie-in-osterreich.php

  26. Sehr geehrter Herr Kaula,
    Zunächst zur Begriffsdefinition: schwurbeln (Verb).
    Bedeutung: sich unklar, unkonkret ausdrücken; Unsinn reden
    Aus Wiktionary.
    Ein Beispiel aus Ihrem Kommentar weiter oben:

    Lebendiges Bewußtsein (die höchste Ordnung), hat sich entfaltet. Aus Einem wurde Vielfalt, indem das Eine auf sich selbst zurückreflektiert wurde und in Spektren aufbrach. Die dichteste Form dieses herabsteigenden, sich entfaltenden Bewußtseins (Ordnung=Energie) wurde die Materie, die aber nur die höhere Ordnung wiederspiegelt und jetzt durch das Fehlen der Ganzheit in Unordnung ist. Grundlage der materiellen Welt ist lebendiges Bewußtsein. Evolution ist der gegenläufige Prozess zur Entfaltung in Unordnung, es ist der stetige Drang zur Rückkehr in die Einheit. Materie wird zu Leben, Leben zu Bewußtsein, Bewußtsein zur lebendigen Seele.

    Ich freue mich, dass sie im Wesentlichen Schulmediziner sind, und der Homöopathie misstrauen. Da sind wir einer Meinung, oder sollte ich sagen: unsere Schwingungen sind im Einklang? Ich gebe mir Mühe, Herr Kaula.
    Ich stimme Ihnen weiter zu: Patienten sollen ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Arzt aufbauen. Das hilft sogar bei der Heilung, wenn ich mich recht entsinne (Studien habe aktuell keine zur Hand). Äußerungen wie die folgende von Ihnen würden es mir als Patienten jedoch schwierig machen, ein Vertrauensverhältnis zu Ihnen als Arzt aufzubauen:

    Die Krankheiten des Körpers mögen durch die moderne Medizin ein wenig gelindert worden sein (meist stimmt aber selbst das nicht, weil schlicht andere somatische Krankheiten an ihre Stelle treten), aber das Leiden der Seelen hat enorm zugenommen.

    Ich würde Ihnen dann, um das Vertrauensverhältnis wieder herzustellen, folgende zwei Fragen stellen:
    1. Wie stehen Sie zu den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission?
    2. Haben Sie jemals Patienten mit “alternativen” Heilmethoden behandelt, obwohl passende schulmedizinische Therapiemöglichkeiten zur Verfügung standen?
    Übrigens: Kein Naturwissenschaftler sieht den Menschen als biologischen Roboter. Im Gegenteil, wir bewundern andauernd seine Komplexität. Wir verwenden Jahre unseres Lebens darauf, einen Teil der Komplexität zu verstehen und zu begreifen. Ziel ist es dabei idealerweise neben der Befriedigung des eigenen Forscherdrangs für die Gesellschaft Gutes zu tun.
    Viele Grüße

  27. Sehr geehrter Herr Maier,
    könnten Sie Schwurbeln mal näher definieren?
    In Ihrem Profil fand ich, dass es Ihr “Anliegen ist, die Kommunikation zwischen Forschung und Gesellschaft zu verbessern.” Auch sagen Sie: “Ich freue mich immer über Feedback zu meinen Artikeln.” Nun, eine Kommunikation fördern ist aber doch etwas anderes als: “Verschonen Sie mich…” und eine Freude scheint mein Feedback auch nicht gerade ausgelöst zu haben. Will man hier nur bestätigt werden und auf die Schulter geklopft bekommen? Oder sucht man nach Leuten, mit denen man verbal und anonym endlich mal gemeinsam auf die esoterischen “Spinner” draufhauen kann? Das wäre traurig und den Naturwissenschaften kaum würdig.
    Ich würde mich über eine sachliche, nicht verletzende und nicht persönliche Kommunikation freuen, und als “Andersdenkender” anbieten. Wobei ich sicherlich nicht gar so anders denke. Im Wesentlichen bin ich Schulmediziner und bin nicht von der Wirksamkeit der Homöopathie überzeugt, aber auch nicht davon, wie die Naturwissenschaft den Menschen inzwischen sieht und nicht von allen schulmed. Methoden.
    Nun denn. In meiner täglichen Praxis erlebe ich seit 25 Jahren die Wirkung des naturwissenschaftlichen Denkens und Weltbildes auf den Menschen. Die Medien sind voll populärwissenschaftlicher Programme, medizinischer Aufklärung und es werden die Errungenschaften der modernen Medizin und Technik überall gepriesen.
    Es ist wahr, es gibt einen großen Fortschritt und viel Leiden kann und konnte verhindert werden. Doch gleichzeitig, und darüber spricht kaum jemand, ist die Angst vor Krankheit, die Angst eine Chance verpasst zu haben, oder die Angst vor den Therapien und das Kontrollbedürfnis der Menschen über das Schicksal enorm angestiegen. Die Krankheiten des Körpers mögen durch die moderne Medizin ein wenig gelindert worden sein (meist stimmt aber selbst das nicht, weil schlicht andere somatische Krankheiten an ihre Stelle treten), aber das Leiden der Seelen hat enorm zugenommen. Die Menschen fühlen sich leer, nicht mehr geborgen, sich einem kalten Schicksal ausgeliefert.
    Das ist auch kein Wunder, wenn der Mensch als biologischer Roboter dargestellt wird, wenn Leben nur als eine komplexe Funktion organischer Bestandteile gesehen wird. Es gibt ja inzwischen Neurowissenschaftler, die das Bewußtsein erklären wollen. Sie wollen uns also letztendlich davon überzeugen, dass das, was wir als unser lebendiges “Ich” in uns fühlen, nur eine Illusion ist, ein Programm das vorgibt mehr als Nullen und Einsen zu sein. Wie weit ist es da noch bis hin zum Klonen von Menschen, oder dem Betrachten eines Menschen als reines Objekt?
    Wo und wie ziehen Sie als Biologe da Grenzen? Und warum?
    mit freundlichem Gruß Stephan Kaula

  28. Sehr geehrter Herr Maier,
    Zu Ihren Fragen:
    1. Wie stehen Sie zu den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission?
    2. Haben Sie jemals Patienten mit “alternativen” Heilmethoden behandelt, obwohl passende schulmedizinische Therapiemöglichkeiten zur Verfügung standen?
    1) Einer der grundlegenden Pfeiler für die gestiegene Lebenserwartung sind die Impfungen. Im Einzelfall mag aber das Nutzen/Risiko-Verhältnis ungünstig sein. Ein generelles Ablehnen von Impfungen ist in meinen Augen nicht sinnvoll. Allerdings gibt es Grenzbereiche, z.B. sehr neue Impfstoffe, deren Nebenwirkungspotential noch gar nicht richtig sichtbar ist (Cervix-carcinom) und bei der die Normalbevölkerung noch ein Stück Versuchsobjekt darstellt. Ich bin in den 25 Jahren meiner Niederlassung auch bei der Verwendung von neuen Medikamenten sehr sehr konservativ geworden.
    2) An erster Stelle steht für mich die schulmedizinische Option, besonders natürlich bei der Fragestellung, ob ernste Erkrankungen vorliegen oder behandelt werden sollen. Einen Schnupfen, der ohnehin eigentlich keine Behandlung braucht, auch keine schulmedizinische, kann man natürlich primär “alternativ” behandeln. Manche chronische Erkrankungen werden allerdings auch oft alternativ medizinisch besser behandelt als durch die Schulmedizin.
    Vielleicht beurteilen Sie mich jetzt als weniger abgedreht. Aber mich würde interessieren, warum aus ihrer Sicht jemand so schnell als abgedreht, lächerlich oder von Sinnen zu sein scheint, wenn er Homöopathie betreibt oder an ihre Wirkung glaubt? Glauben wir nicht auch kollektiv and die Wirksamkeit der Schulmedizin? Nach neueren Untersuchungen ist der Effekt der Schulmedizin zu 60 % auf einen Placeboeffekt zurückzuführen, Antidepressiva hätten so gut wie keine objektivierbare Wirkung, dafür mehr objektivierbare Nebenwirkungen.
    In der Medizin ist allerdings die Abgrenzung von “gesichert” und “nicht gesichert” ja sehr fließend, weil man es eben mit dem “Ich” zu tun hat, das sich nicht “objektivieren” läßt. Die Medizin hat deshalb schon immer ihren schamanischen, religiösen, psychologischen und naturwissenschaftlichen Aspekt. (Mein Abitur schloss ich übrigens mit den Leistungsfächern Physik und Biologie ab und wollte eigentlich Physik studieren. Allerdings hatte ich auch philosophisch/religöse Interessen und so bot die Medizin als Zusammenschau aller meiner Interessen an.)
    Ich verstehe Ihr Bedürfnis nach einer “ungeschwurbelten” Sprache. Die Sprache in meinen ersten postings mag zwar “geschwurbelt” klingen, ich sehe sie eher als einen Ausdruck und die Sprache des ganzheitlichen Aspektes an. Sie dagegen gehen ganz konkret wie ein Wissenschaftler an bestimmte Fragen und Dinge (eben Objekte) heran. Ich frage zunächst nach deren Bedeutung für den Menschen. Da spricht man eine Sprache, die anders anmutet, aber genauso ehrlich und ernsthaft gemeint ist. Zweifellos wollen wir beide das Beste.
    So, nun haben wir eine gemeinsame Sprache wohl gefunden und zumindest auf der persönlichen Ebene wurde es etwas entpolarisiert. Gerne kann mich nun hier im Forum jeder, wie hier üblich, ohne Titel und mit Stephan ansprechen.
    Nun noch einmal zu meiner Frage:
    Wenn Leben nur als eine komplexe Funktion organischer Bestandteile gesehen wird, wenn Neurowissenschaftler das Bewußtsein als an diese biologische Grundlage gebunden erklären, heißt das, dass die Erfahrung eines lebendigen, achtenswerten, schützenswerten “Ich” oder eines “Selbst” nur eine Illusion ist. Aus naturwissenschaftlicher Sicht kann dieses “Ich” nur ein Programm sein das vorgibt mehr als Nullen und Einsen zu sein. Wie weit ist es da noch bis hin zum Klonen von Menschen, oder dem Betrachten eines Menschen als reines Objekt? Welche Moral hindert uns dann daran einen Menschen auszuschalten, wie einen Computer? Der Unterschied kann doch nicht nur in der Komplexität (Quantität) des Organismus liegen, oder dass wir einfach per Definitionem den Menschen als Ausnahme hinstellen. Wo ist der qualitative Unterschied? Wie sieht ein Biologe das Verhältnis von Ich zu Geist und von Geist zur Materie?
    Wo und wie zieht Tobias Meier als Biologe da Grenzen? Und warum?
    Gruß Stephan

  29. Nachtrag:
    Wenn man als Arzt gemeinsam mit seinem Patienten und den Angehörigen zum Beispiel vor der Frage steht, soll bei einer Krebserkrankung wieder eine belastende Chemotherapie durchgeführt werden, auch wenn in diesem spezifischen Fall dadurch bestenfalls die Lebenserwartung um wenige Monate steigen mag, dann sind das Fragen, die einen Menschen als Ganzes berühren. Den Verstand und das Herz. Solche Entscheidungen können nicht wissenschaftlich objektiv gefällt werden, sondern brauchen Herz, ein Bauchgefühl vielleicht auch Intuition.
    Auch bei Fragen nach der Ethik in der biologischen Forschung, z.B. der Klonforschung, wird der Mensch als Ganzes gefragt.
    Rudolf Steiner hat ganzheitlich gelebt und gedacht. Und natürlich kann so ein Glaubensgebäude, das aus Herz, Intuition und Verstand gebaut wurde, nie in allen Aspekten naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten, wie z.B. Überprüfbarkeit genügen. Und natürlich kann dieses Gebäude auch Fehler beinhalten.
    Aber wir (und das gilt erst recht für Naturwissenschaftler die sich mit Leben befassen) können eben nicht einfach zentrale Fragen für uns und sich selbst unbeantwortet lassen, weil dafür kein geeigneter Versuchsaufbau bereitsteht, der objektive Daten liefert. Und da muss auch der Naturwissenschaftler sein Herz und seinen Bauch fragen und schwurbeln. Fragen wie: Was ist Leben? (Nur das komplexe Zusammenspiel biologischer Komponenten?) Was bedeutet der Tod? (Nur das Erslöschen eben dieser Funktionen?) Was ist Bewußtsein? Haben meine Versuchstiere Bewußtsein und darf ich sie töten? Was bewirkt meine Forschung für die Menschen? Für die Tiere? Für die Welt?
    Rudolf Steiner hatte sich über das Ganze Gedanken gemacht. Ich persönlich weiß nicht, ob seine Ergebnisse richtig sind. Aber immerhin hatte er sich ehrlich und aufopfernd um diese Antworten bemüht.
    Gerne würde ich hier nun persönliche alternative Antworten und Kommentare auf diese Fragen lesen, auch von Tobias.
    Gruß Stephan

  30. @Stefan
    “Rudolf Steiner hatte sich über das Ganze Gedanken gemacht. Ich persönlich weiß nicht, ob seine Ergebnisse richtig sind. Aber immerhin hatte er sich ehrlich und aufopfernd um diese Antworten bemüht.”
    Du solltest vielleicht mal darüber nachdenken, welchen Schaden die Gedanken eines Geisteskranken anrichten können, die als Wahrheit betrachtet werden. Hier geht es schließlich nicht darum, dass Steiner ein wenig philosophiert hat, sondern dass der ganze Bullshit seiner “Schauungen” heute noch in der Praxis Anwendung findet.
    Hast du eigentlich eine Ahnung davon, nach welchen Kriterien Steiner (Anthroposophische Heilkunde) Therapeutika bestimmt hat:
    (…) “Die Kreuzspinne ist laut Steiner übrigens “eingespannt in kosmische Zusammenhänge außerirdischer Natur.” Da mit ihr die astralischen Kräfte angeregt werden könnten, die sich besonders in der Bewegung äußerten, empfehle sich ihre Anwendung bei Muskelerkrankungen.” (…)
    (…) “Der Glaube an die Wirkkraft der Mistel rührt in erster Linie von einem Analogiedenken: Wie beim Krebs handle es sich auch bei der Mistel um einen Schmarotzer; wie der Krebs, der sich dem normalen Zellwachstum widersetze, widersetze sich auch die Mistel den Gesetzen der Natur: sie blühe im Winter, berühre die Erde nicht und wachse nicht dem Sonnenlicht entgegen.
    Von entscheidender Bedeutung soll die indikationsbezogene Wahl der Wirtsbäume sein: Zur Behandlung etwa von Karzinomen des Urogenitaltraktes seien bei männlichen Patienten Mistelpräparate vom Wirtsbaum Eiche zu verwenden, bei weiblichen Patienten dagegen vom Wirtsbaum Apfel.” (…)
    Und mehr dazu:
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/special/159/142843/2/

  31. @Elke
    Danke für den engagierten Input.
    Ja, es ist schon abstrus, wie er auf seine Heilwirkungen gekommen ist. Er hat ja auch die von Hahnemann entwickelte Homöopathie unterstützt und gefördert. Dass er allerdings nach psychiatrischen Kriterien geisteskrank war, möchte ich bezweifeln.
    Warum nun glauben abertausende von Menschen, dass ihnen die Homöopathie geholfen habe? So geschätzt 30% der Deutschen? Sind die auch alle geisteskrank? Oder wenn man weltweit betrachtet, wie viele Menschen werden gemäß strenger westlicher Schulmedizin behandelt und wieviele alternativ? Ick kenne keine Zahlen, aber ich möchte schätzen, dass die Schulmedizin da deutlich den Kürzeren zieht. Ist die ganze Menschheit verrückt? Oder z.B. die Akupunktur, die ja in objektiven Untersuchungen positive Wirkungen nachwies (allerdings frage ich mich, wie man da einen Doppelblindversuch machen will), das Ergebnis aber zeigte, dass es nicht, wie aus dem elaborierten theorethischen Überbau der Akupunkturlehre hervorgeht, um eng umschreibene Akupunkturpunkte handelt, sondern dass es in einem vergleichsweise riesigen Körperareal wohl relativ egal ist, wo man da die Nadel hinein pikst. Es wirkt.
    Bei meiner Arbeit habe ich bereits mit vielen sog. “alternativen” Heilmethoden zu tun gehabt. Gemeinsamkeiten stellte ich folgende fest:
    1) Es gibt ein pseudowissenschaftliches Ursache-Wirkungskonzept, das relativ komplex ist.
    2) Dieses ist für den Patienten nicht auf Anhieb durchschaubar, für den Therapeuten nach längerem “Studium” erlernbar. Es handelt sich also nicht nur um das Verhältnis von hilfesuchendem Patienten und dem vermeintlich zur hilfeleistung befähigten Therapeuten, sondern auch um den hilfesuchenden Unwissenden und den in die Heilkunde “Eingeweihten”.
    3) Der Therapeut muss sich dem Patienten widmen, mit Zeit, Zuwendung und Empathie. Der “Patient” muss sich öffnen, innere Widerstände überwinden oder andere Formen eines Opfers erbringen, wie z.B. Geld.
    4) Die gute Therapie führt den “Patienten” in die Selbsständigkeit und Gesundheit zurück, indem der Therapeut dem “Patienten” Anweisungen an die Hand gibt, die er ausführen sollte, um gesund zu werden. D.h. die Zuwendung des Therapeuten durch Selbstzuwendung zu ersetzen, die Aufmerksamkeit des Therapeuten auf das Symptom durch eigene Aufmerksamkeit und eine veränderte Sichtweise zu ersetzen. In diesem Schritt heilt der Patient sich selbst.
    All das findet man unverändert in der Schulmedizin wieder. All das findet man unverändert in einer schamanistischen Heilung oder anderen alternativen Heilweisen wieder. Sogar im Verhältnis eines Menschen, der einem Priester ein Opfer für die Götter überläßt und zum Beispiel um eine gute Ernte bittet.
    Diese Schlüsselelemente im Prozess der Heilung, so scheint es mir, sie sind für den Heileffekt sogar wichtiger als naturwissenschaftlich objektivierte Wirkungsnachweise einer Methode oder eines Medikaments (Je körperlicher ein Kranksein allerdings ist, umso körperlich-materieller muss auch die Heilung sein. Einen offenen Knochebruch wird man kaum mit einem Besprechungsritual “heilen” können.)
    Das geht weit über den Plazeboeffekt hinaus. Denn was ist denn überhaupt “krank” und was ist “gesund” ? Das sind rein subjektive Kriterien. Wobei wir wieder beim “Ich” wären und der ganzheitlichen Sicht, das das Bewußtsein berücksichtigen muss.
    Einen Aspekt haben wir hier noch nicht erwähnt. Die Psychologie weiss, dass Menschen nach Krisen gereift daraus hervorgehen. So gehen auch Kinder gereift aus ihren Kinderkrankheiten hervor. Es ist also auch ein Stück berechtigt zu sagen, Krankheit ist nicht ausschließlich etwas, das stört und das zufällig unser Wohlfühlen bedroht, eine sinnlose Geissel der Menschheit. Krankheit und Kranksein kann durchaus für den Menschen eine tiefere Bedeutung haben, die dieser Mensch in der Rückschau, nach der Krankheit vielleicht nicht missen möchte.
    Elke. Wenn ich in einem der Altenheime wieder vor dem Bett der 92jährigen stehe, die nach einem Schlaganfall nicht mehr zu Bewußtsein gekommen ist und nun seit fünf Jahren mit einer Magensonde zwangsernährt wird, nicht mehr am Leben teilnimmt, man nur aus ihren Reaktionen mittelbar ablesen kann, ob sie vielleicht Schmerzen hat, die schon längst ohne Antibiotika und moderne Medizin ihren Frieden gefunden hätte, dann frage ich mich auch, warum wird bei der Forschung nicht mehr nach dem Sinn des Ganzen gefragt. Dem Segen der modernen Medizin steht inzwischen auch sein Fluch gegenüber, wie der Kernforschung der Fluch der Atombombe.
    Mein Anliegen ist es, ganzheitliche Ansätze zu unterstützen, und nicht sie lächerlich zu machen. Dazu gehört, dass man ehrlich über seine im weitesten Sinne spirituelle Weltsicht nachdenkt und nach dem Sinn des Ganzen fragt und sich traut darüber zu reden. Aus dieser “erweiterten” Sichtweise wird man vielleicht zu ganz anderen Ergebnissen kommen, wie wenn man nur das wissenschaftliche Teilgebiet betrachtet.
    Es ist vielleicht so wie die russischen Matrjoschka Puppen. Diese kleine wissenschaftlich objektive Wahrheit steckt in einer größeren geistigen Wahrheit und diese in einer noch größeren spirituellen Wahrheit. Vielleicht hat Rudolf Steiner aus dieser größeren Wahrheit heraus die Schrödinger Gleichung gesehen, erkannt. Nicht aber aus der kleinen wissenschaftlichen objektiven Untersuchung heraus? Doch ist das nicht egal?
    Die Mystifizierung von Steiner ist genauso, wie sich über ihn lächerlich zu machen, nicht der richtige Weg, um mit dem “Phänomen der Antrophosophie” umzugehen. Es ist ähnlich wie bei Religionen, oder bei Eiskreme, man muss davon kosten, erst dann weiss man worum es geht. Und den ganzheitlichen Ansatz kann ich eben nicht durch eine reine objektive Beschreibung von : “zartem Schmelz, der auf der Zunge zergeht” (im Falle der Eiskreme) ersetzen.
    Gruß Stephan

  32. @ Dr. med. Stephan Kaula
    Sie schreiben:
    “Vielleicht hat Rudolf Steiner aus dieser größeren [spirituellen] Wahrheit heraus die Schrödinger Gleichung gesehen, erkannt. Nicht aber aus der kleinen wissenschaftlichen objektiven Untersuchung heraus? Doch ist das nicht egal?”
    Schön, dass Sie ENDLICH um Thema dieses Beitrages zurückkehren – UNGLAUBLICH, wie Sie das tun:
    Rudolf Steiner hat gar nichts erkannt. Dr. Detlef Hardorp und Prof. Ulrich Pinkall GLAUBEN, dass Steiner etwas erkannt hat: Dr. Andreas Krämer hat das Buch Rudolf Steiners gelesen, in dem die beiden die “Entdeckung der Schrödingergleichung durch Steiner” gesehen haben wollen: Das ist totaler Nonsens! Steiner weiss gar nicht, was “Physik” ist, so wenig wie er weiss, was “Medizin” bedeutet.
    Weiter schreiben Sie:
    “Die Mystifizierung von Steiner ist genauso, wie sich über ihn lächerlich zu machen, nicht der richtige Weg, um mit dem “Phänomen der Antrophosophie” umzugehen. Es ist ähnlich wie bei Religionen, oder bei Eiskreme, man muss davon kosten, erst dann weiss man worum es geht.”
    Wissen Sie eigentlich, was Sie da schreiben? Mit wem Sie es zu tun haben?
    Ich für meinen Teil habe ganz sicher “von der Anthroposophie gekostet”, wie ja auch Tobias Maier ganz deutlich in seinem Beitrag sagt:
    “Andreas Lichte, intimer Kenner und Kritiker der Anthro-Szene”, siehe links oben, bevor Sie weiter Sinn aus Unsinn generieren.
    Ich bin gegen die Rudolf Steiner Sekte vorgegangen, habe ein Indizierungsverfahren der “Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien” (BPjM) gegen 2 Bücher Steiners wegen “Rassen diskriminierender Aussagen” initiiert:
    Was Steiner schreibt, ist so unappetitlich, dass es keinen Platz in dieser Welt hat, schon gar nicht in der Waldorfschule unterrichtet werden sollte, Zitat Steiner, als Zusammenfassung seines Rassenwahns:
    “Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.”

  33. @ Dr. med. Stephan Kaula
    Sie schreiben:
    “Falls ich Sie irgendwie verletzt haben sollte …”
    Unfug. Sie haben mich nicht verletzt. Was soll das psychobabble?
    Sie haben Werbung für die Rudolf Steiner Sekte gemacht – im Namen der “Ganzheitlichkeit” und “Spiritualität” … zwei Worte, die leerer nicht sein könnten. Vielleicht entdecken Sie aber auch hier eine “größere spirituelle Wahrheit”, meditieren Sie drüber, Der Heilige Rudolf, Schutzpatron der Maniküren:
    “Der Mensch steht der Außenwelt gegenüber. Das Geistig-Seelische strebt danach, ihn fortwährend aufzusaugen. Daher blättern wir außen fortwährend ab, schuppen ab. Und wenn der Geist nicht stark genug ist, müssen wir uns Stücke, wie zum Beispiel die Fingernägel, abschneiden, weil der Geist sie, von außen kommend, saugend zerstören will.”
    [Rudolf Steiner, “Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik”, GA 293]

  34. @Andreas Lichte
    Ja, da stimme ich Ihnen ohne wenn und aber zu, solche rassistischen Äußerungen gehören geächtet. Und allen Menschen, die sich mit der Anthroposphie identifizieren, gehören diese Aussagen klar vor Augen geführt. Ich verstehe Ihre völlig berechtigte Verärgerung.
    Doch stieß ich beim Lesen dieses Blogs nicht primär auf diesen Kritikpunkt von Tobias Meier an Steiner, sondern:
    “Die Diskussionen über Pseudowissenschaften, Wissenschaftsleuger und alternative Heilmethoden hier auf ScienceBlogs haben alle ein gemeinsam:
    Die alternativen Spinnereien werden von keinerlei wissenschaftlich überprüfbaren Daten gestützt.
    Was wissenschaftlich aussieht, ist entweder längst widerlegt, oder reines Rosinenpicken der Protagonisten, um die tatsächliche Datenlage bewusst zu verdrehen.
    Die Vertreter der jeweiligen Irrglauben sind komplett resistent gegen rationale Argumente und gegen aktuelle wissenschaftliche Daten.
    Die Realität wird von den Protagonisten der Pseudowissenschaften fast schon im pathologischen Sinne falsch und selektiv wahrgenommen.
    Daher ufern solche Diskussionen hier auf ScienceBlogs auch regelmäßig zu Kommentarschlachten aus, und nicht etwa, weil die Wissenschaft auf den angesprochenen Gebieten umstritten ist.”
    Das, so schien mir, sollte ich nicht widerspruchslos so stehen lassen. Der naturwissenschaftliche Erkenntnisweg ist sicher nicht der einzige aufrichtige Erkenntisweg der zu Wahrheit führt, wenn es denn e i n e Wahrheit gibt. Und auch der naturwissenschaftliche Erkenntnisweg hat seine großen dunklen Schattenseiten, die ich auch täglich in meinem Beruf und leider immer häufiger sehen muss.
    Ich will und wollte Steiner nicht in Schutz nehmen. Nur das Prinzip des ganzheitlichen Denkens. Das pauschale voreingenommene Urteil von Tobias Meier, die “Nicht-naturwissenschaftliche-Denkweise” sei zwangsläufig mit “falsch, verdreht, ohne realitätsbezug” gleichzusetzen, ist für mich unhaltbar und in seiner polarisierten Einseitigkeit schlicht genauso engstirnig wie die Mystifizierung von Steiner und seinen Methoden.
    Man darf meines Ermessens nicht den Fehler begehen, den Glauben von seinem Thron zu stoßen und die Naturwissenschaft an seine Stelle zu setzen. Auch wenn die Naturwissenschaft niemals so einen Anspruch hatte, so arbeitet sie seit Jahrzehnten im Stillen an diesem Machtwechsel, der eigentlich schon erfolgt ist. Doch Verstand ohne Herz ist noch verlorener als Herz ohne Verstand.
    Dafür habe ich hier Argumente vorgebracht. Falls ich Sie irgendwie verletzt haben sollte, so bitte ich um Entschuldigung, das war keinesfalls meine Absicht.
    Mit freundlichem Gruß Kaula

  35. @ Andreas Lichte
    Hiermit nehme ich offiziell jede Werbung (die ich wohl unwissentlich für Rudolf Steiner gemacht haben soll) vorsichtshalber zurück. Ich möchte auch ausdrücklich behaupten, dass das Wachstum von Fingernägeln auch von “Geistig Starken” durch ein gelegentliches Schneiden derselben beschränkt werden sollte, da der Mensch sonst beim beherzten Beißen in sein Frühstückbrötchen, sich selbst verletzen und den Zähnen Schaden zugefügen könnte.
    MfG Stephan

  36. @Stefan
    Ich habe selbst mehrere Jahre in der Altenpflege hauptsächlich im Nachtdienst gearbeitet und somit kann ich die Thematik sehr gut einschätzen. Es gibt Patientenverfügungen, die dafür sorgen, dass der eigene Wille berücksichtigt wird. Dies ist für mich eine wesentlich bessere Lösung als allgemein zu bestimmen, wer unter welchen Umständen am Leben erhalten werden muss. Wenn in der Verfügung steht, dass eine künstliche Ernährung abgelehnt wird, kommt diese auch nicht zum Einsatz. Es wäre sehr sinnvoll über die Möglichkeit der Patientenverfügung mehr aufzuklären.
    Desweiteren bin ich Esoterik-Aussteiger. Ich habe selbst einige Ausbildungen absolviert und mit alternativen Heilmethoden und Geistheilung gearbeitet. Anhand meiner Erfahrungen habe ich mich vollkommen von einer spirituellen Weltanschauung distanziert, weil ich zunehmend feststellen musste, dass damit mehr Schaden als Nutzen und mehr Abhängigkeit statt Selbstbestimmung einhergeht.
    Ich habe mich intensiv damit beschäftigt, was dem Menschen wirklich helfen kann, und bin zu dem Schluss gekommen, dass eine positive mentale Selbstbeeinflussung unabdingbar wichtig ist, um Lebenssituationen zu verbessern. Ein gesunder Optimismus gehört einfach dazu.
    Um auf das Thema Medizin zurückzukommen entspricht dies der mittlerweile sehr forcierten Placebo- und Nocebo- Forschung. Die Professoren Fabrizio Benedetti und Manfred Schedlowski haben schließlich bereits immense Beiträge geleistet, um nachzuweisen, dass Placebo durch Erwartung und durch Konditionierung existiert und anhand von damit einhergehenden Hirntätigkeiten gemessen werden kann.
    http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/01/43/dokument.html?titel=Wundermittel+im+Kopf&id=53533410&top=SPIEGEL&suchbegriff=nervensystem&quellen=&qcrubrik=natur
    http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/167129/
    Das Wissen darüber und die entsprechende Umsetzung in der medizinischen Praxis von Ärzten bzw. im Gesundheitswesen bietet die optimale Lösung. Daran wird gearbeitet und wenn es soweit ist, haben sich alle alternativen Heilverfahren automatisch erledigt. Warum sollte dann noch irgendjemand Geld für etwas anderes ausgeben, wenn der mentale Wirkaspekt auf körperliche Vorgänge im Gesundheitssystem Anerkennung findet, wodurch die von dir angesprochene “Ethik” im angebrachten Maße ohne abstruse und weltfremde Ideologien praktiziert wird. Ferner gäbe es auch keine Gründe mehr sich mit aufwendigen alternativen Verfahren wie TCM, Homöopathie oder Ayurveda zu beschäftigen, wenn man doch weiß, dass deren Erfolge nur auf den Placebo-Effekt zurückzuführen sind.
    “So gehen auch Kinder gereift aus ihren Kinderkrankheiten hervor. Es ist also auch ein Stück berechtigt zu sagen, Krankheit ist nicht ausschließlich etwas, das stört und das zufällig unser Wohlfühlen bedroht, eine sinnlose Geissel der Menschheit. Krankheit und Kranksein kann durchaus für den Menschen eine tiefere Bedeutung haben, die dieser Mensch in der Rückschau, nach der Krankheit vielleicht nicht missen möchte.”
    Die ist ein typisches Argument von Impfgegnern. Eine derartige Begründung kann nur mit der spirituellen Annahme einhergehen, dass der Mensch einem Lern- und Bewusstseinsentwicklungsprozess unterliegt und dass Krankheiten dazu hilfreich sind. Nein danke.
    Psychologisch gesehen haben Erfolgserlebnisse einen positiven Einfluss auf das menschliche Selbstbewusstsein und somit die Psyche. Dazu gehört eben auch die Überwindung von Krisen und Krankheiten. Auch hier bedarf es keiner Eso-Interpretation.
    @Tobias
    Das war jetzt leider in Bezug auf deinen Beitrag off topic. Ich hatte jedoch ein Anliegen auf Stefans Aussagen einzugehen.

  37. @Elke
    Das ist tatsächlich weit vom Thema entfernt, gleichwohl würde ich durchaus mit Dir darüber argumentieren. Wenn Du willst: stephan.kaula@gmail.com.
    Zitat: “Dies ist ein typisches Argument von Impfgegnern. Eine derartige Begründung kann nur mit der spirituellen Annahme einhergehen, dass der Mensch einem Lern- und Bewusstseinsentwicklungsprozess unterliegt und dass Krankheiten dazu hilfreich sind. Nein danke.”
    Auch die Naturwissensschaft geht doch von einer Entwicklung aus, nur dass hier ausschließlich das Wissen, die Erkenntnis der Welt weiter voranschreitet und nicht der Erkennende. Doch welche Erkenntnis verändert nicht den Erkennenden?
    Zur Medizin. Wir könnten meines Ermessens gut 2/3 aller medizinischen Maßnahmen und Medikamente streichen und den Menschen ginge es sicher nicht schlechter. In der praktischen Tätigkeit eines Allgemeinmediziners gibt es fließende Grenzen zwischen Schulmedizin und alternativer Medizin. Wie soll man zum Beispiel diätetische Maßnahmen einordnen, oder Weidenrinde? Die sogenannte Erfahrungsmedizin, die wohl wirkt, aber den Nachweis noch nicht erbracht hat?
    Die Psychologie: Würde man für die Psychotherapie ähnlich strenge doppelblinde Wirksamkeitsnachweise wie für Venensalben verlangen, würde sie wahrscheinlich als ungenügend wirksam durchfallen. Das bedeutet für mich nicht, diese abzulehnen. Ich verwende zu 80% Schulmedizin, sehe zur alternativen Behandlung, abhängig von de Erkrankung, aber keinen wirklich qualitativen grundsätzlichen Unterschied. Fast alle Allgemeinmediziner haben da die einen oder anderen pflanzlichen Tröpfchen und Pillchen.
    Gruß Stephan

  38. Die Psychologie: Würde man für die Psychotherapie ähnlich strenge doppelblinde Wirksamkeitsnachweise wie für Venensalben verlangen, würde sie wahrscheinlich als ungenügend wirksam durchfallen.

    Um Gottes Willen was?? Natürlich nicht, das Problem ist vielmehr dass es unmöglich ist zwei homogene Gruppen mit der gleichen Krankheit zu finden, gleich zu behandeln (und zwar eine mit einem “Placebo” – was soll das sein?).

  39. @ Dr. med. Stephan Kaula
    Als grosser Fan von Acetylsalicylsäure weiss ich nicht, warum ich auf Weidenrinde umsteigen sollte: http://de.wikipedia.org/wiki/Acetylsalicylsäure
    “Namensgebend für den Wirkstoff waren die Weidengewächse (lateinisch Salicaceae), aus denen erstmals diese Substanz gewonnen werden konnte …”
    Ich gehe also mal ganz fest davon aus, dass Weidenrinde tatsächlich wirksam ist. Weil Wirkstoffe enthalten sind. Eine Diskussion um “Ganzheitlichkeit” und “Spiritualität” ist hier total fehl am Platz. Wäre Sie vielleicht nicht, wenn Bayer weiter auf das nebenwirkungsfreie “…” gesetzt hätte:
    “Bayer vermarktete jedoch vorerst das elf Tage später von Hoffmann entwickelte, als Heroin bekannt gewordene Diacetylmorphin (DAM) stärker, da man nach Versuchen an Menschen davon ausging, dass Aspirin zu viele Nebenwirkungen habe.”

  40. @Andreas Lichte
    So ganz falsch lag man damit nicht. Opioide haben im Grundsatz 2 Nebenwirkungen: Verstopfung und das (leider) enorme Suchtpotential. Da hat ASS wirklich mehr Nebenwirkungen. Ganz objektiv betrachtet.

  41. @ Dr. med. Stephan Kaula
    “Steiners Misteltherapie” als Beispiel …
    ich hatte gehofft, Sie wären hier zumindest mit Steiner durch … der Mann hat Null Ahnung von Medizin, wie er auch Null Ahnung von irgendetwas anderem hat. Siehe auch meinen letzten Kommentar bei Tobias Maiers Artikel “Masernepidemie durch Anthroposophie”:
    http://www.scienceblogs.de/weitergen/2008/04/masernepidemie-in-osterreich.php#comment23508
    “Rudolf Steiners “Erkenntnisse” zu den Pocken im Vortrag “Die Offenbarungen des Karma” haben rein gar nichts mit Medizin zu tun:
    Steiner oszilliert einmal mehr zwischen Scharlatanerie und Geistesgestörtheit … wie in den anderen “Werken” seiner 360 bändigen Rudolf Steiner Gesamtausgabe.”

  42. @Jörg
    Da hat die Psychotherapie aber Glück gehabt. lol “Placebo” könnte das Gespräch mit einem weisen älteren Menschen sein, oder einem guten Freund. Will sagen, die menschliche Zuwendung und emotionale Deeskalation ist wichtig. Da genügt meist ein guter Zuhörer. Auf einem Seminar in Spanien sagte einmal ein “vielfacher Doktor”, unter anderem: “Wir haben festgestellt, dass eine Therapie ohne Empathie nicht funktioniert, ja, es ist sogar eine Art Menschenliebe notwendig um zu helfen.”
    @Andreas Lichte
    Neben ASS sollen möglicherweise auch noch andere Wirkstoffe in der Weidenrinde helfen. Das war aber nur ein Beispiel. Man könnte auch Cardiospermum nennen bis hin zu Bachblüten, deren Wirkungen von einer einzigen Person “wahrgenommen” worden sind oder Steiners Misteltherapie. Es gibt Wirkstoffe mit Datenlagen von objektiven in Vitro und Vivowirksamkeits-Nachweisen in möglicherweise groß angelegten randomisierten klinischen Doppelblindstudien bis hin zu reiner Erfahrungsmedizin, wo jemand gesagt hat, es tue ihm einfach gut. Irgendwo dazwischen ist die Homöopathie anzusiedeln die durchaus auch einzelne Wirknachweise erbracht haben will. Es werden ja angeblich auch erfolgreich Tiere damit behandelt.
    Allerdings habe ich in 25 Jahren Niederlassung auch erlebt, dass wissenschaftlich erbrachte Wirksamkeitsnachweise nach Jahren widerlegt wurden und Präparate (z.B. Trasylol) das man vorher bei gegebener Indikation einsetzen musste, aufeinmal völlig obsolet war. Vor 20 Jahren halfen Antacida und Rollkuren bei Magen/duodenalulcera, die teuren aber immer besser. Dann gab es H2 Blocker. Fortan halfen nur noch Cimetidin und Co. Als die teureren H2-Blocker (Ranitidin) kamen, halfen nur noch die. Schließlich gab es den ersten Protonenpumpenblocker (Omeprazol). Heute helfen selbst bei einfachem Sodbrennen nur noch Protonenpumpenblocker, H2 Blocker sind absolute Ladenhüter und scheinen nicht mehr zu wirken, über Antacida lacht man nur noch. Diese Effekte scheinen mir nicht allein durch den Placeboeffekt erklärbar zu sein.
    Andererseits gab es bei der Untersuchung der Wirksamkeit von Zytostatika bei Mammacarcinom über Jahrzehnte hinweg Neuentwicklungen, natürlich immer teurer und besser. Dabei verglich man die Wirksamkeit immer mit den älteren Präparaten und wies eine signifikant bessere Wirksamkeit nach. Schließlich wurde eine Metaanalyse von einer größeren Zahl dieser Studien durchgeführt, nach der sich über einen Zeitraum von >10 Jahren die Fortschritte ja eigentlich in einer wesentlich erhöhten Überlebensrate hätten aufsummieren müssen. Pustekuchen, das war schlicht nicht der Fall. Die Prognose war leider fast unverändert wie 10 Jahre zuvor.
    Die Medizin ist keine objektive Wissenschaft und wird, kann (darf?) es vermutlich auch nicht in allen Aspekten werden. (“darf” weil ein Arzt ein bischen zaubern können muss. Wenn alles erklärbar und logisch wäre, brauchten wir keine Ärzte mehr, dann würden Gesundheitsautomaten genügen. Die Bedeutung des Arzt-Patientenverhältnisses ist nicht wissenschaftlich zu objektivieren)
    @ Elke
    Die wesentlichen Gründe (geschätzt 90%) für die heute höhere Lebenserwartung sind in absteigender Bedeutung: 1) Weniger Seuchen durch bessere Hygiene, 2) lange Friedenszeit 3) keine Mangelernährung 4) Unfallverhütung/meidung 5) Moderne Antibiotika, 6) Möglichkeit relativ risikoloser Chirurgie bei Blinddarmentzündung, Knochenbrüchen, 7) sichere Geburt, 8) Hochdrucktherapie.
    Alle weiteren medizinischen Maßnahmen sind zusammengenommen weit weniger bedeutend, kosten aber geschätzt 90% der Gesundheitsaufwendungen. Je technischer und wissenschaftlicher die Medizin ist, umso ungünstiger wird das gesamtgesellschaftliche Kosten/Nutzen-Verhältnis. (Es gibt allerdings auch recht seltene Glücksfälle von wirklich segensreicher medizinscher Neuentwicklung. In weiten Bereichen ist die Medizin aber mehr Schein als Sein, was die Menschen in ihrem Kontrollbedürfnis über ihr Schicksal, genausowenig wie die Ärzte gerne hören.)
    Das ist sicherlich auch einer der Gründe, warum sich die kostengünstigen alternativen und alten Heilmethoden zumindest in naher Zukunft nicht “erledigt” haben werden. In den Entwicklungsländern werden diese massiv als Versorger der Bevölkerung ausgebaut.
    mfG Stephan

  43. Da hat die Psychotherapie aber Glück gehabt. lol “Placebo” könnte das Gespräch mit einem weisen älteren Menschen sein, oder einem guten Freund. Will sagen, die menschliche Zuwendung und emotionale Deeskalation ist wichtig. Da genügt meist ein guter Zuhörer.

    Sie scheinen nicht zu wissen, wie eine klinische Blindstudie funktioniert. Für einfache Verblidnung darf der Patient nicht wissen, ob er Placebo oder Medikament enthält. Da würde ein guter Freund wohl eher nicht als Placebo geeignet sein. Man könnte ihm natürlich irgendjemanden dahinsetzen und behaupten es sei ein Doktor, aber selbst dann wäre das eine eher zufällige Verblindung. Also sind die Probleme homogener Gruppen wie homogener Behandlung fast unüberwindbar. Das alles jetzt ohne Literaturrecherche, man möge mich korrigieren, aber wissenschaftlicher als ihre ahndwaving Mutmaßungen ist es sicherlich.

    Auf einem Seminar in Spanien sagte einmal ein “vielfacher Doktor”, unter anderem: “Wir haben festgestellt, dass eine Therapie ohne Empathie nicht funktioniert, ja, es ist sogar eine Art Menschenliebe notwendig um zu helfen.”

    Na da brauchen wir aber Dr. mult. für um das zu erkennen. Wie Sie aus der Aussage “Therapie braucht auch (=eine Komponente) Empathie” jedoch folgern “Therapie ist nur Empathie” sollten Sie mal tüchtig argumentativ begründen.

  44. @Jörg
    Zitat: “Also sind die Probleme homogener Gruppen wie homogener Behandlung fast unüberwindbar.” Genau! Danke für diese Bestätigung.. Deshalb hat die Psychotherapie “Glück”. Und deshalb entzieht sich die Psychologie der exakten wissenschaftlichen objektivierbaren Forschung.
    Ich will darauf hinaus, dass sowohl die objektive naturwissenschaftliche Schulmedizin wie z.B. die Psychotherapie bei Fragen nach “sich wohl und gut fühlen” (aber nicht bei handfesten Schmerzen durch einen Knochenbruch z.B.) ohne den Plazeboeffekt kaum noch etwas übrigbleibt. Und das ist genauso, wie bei der alternativen Medizin. Nur bei der alternativen Medizin wird von Wissenschaftlern genau dies Argument gegen diese benutzt.
    Apropos “blind”. Sechs Blinde stehen bei einem (gutmütigen) Elefanten, fassen ihn an und versuchen diesen zu beschreiben. Der Eine greift das Bein und sagt, ein Elefant ist wie ein Baum. Der Zweite das Ohr und meint, nein, er ist wie ein großes Blatt. Der Dritte greift an die Flanke des Elefanten und erkennt dass es sich um etwas wie einen Berg handelt. Der nächste nimmt den Rüssel und spricht von einer dicken Schlange, und der der den Schwanz gleift meint, nein ihr alle habt so Unrecht, der Elefant ist wie eine Schnur mit einer Quaste dran.
    Noch einmal zurück zu Steiner. Dieser verachtenswerte Rassist hat vermutlich das Ohr gegriffen. Die Naturwissenschaft hat aber genauso einen begrenzten Blick, ist sich aber dessen offensichtlich nicht bewußt. Warum ist die Naturwissenschaft genauso blind? Weil ihr die Sicht auf das “lebendige Ich” und das “große Ganze” verwehrt bleibt. (Einfach, weil beides jenseits des Bezugssystems: objektive Naturwissenschaft liegt.) Der Naturwissenschaftler, der behauptet, meine Wissenschaft hier beweist doch, dass es keinen Schöpfer gibt, ist so blind wie der Blinde, der sagt, ihr alle anderen habt völlig Unrecht…. Das Problem ist das “Nicht” und das “entweder oder”.
    Würde die Naturwissenschaft bei einer einfachen Beschreibung der Phänomene der Natur bleiben, ohne den Anspruch erheben zu wollen, dass andere Erkenntnisansätze (auch der der Religionen) minderwertig und falsch wären, wär alles ok. Im Grunde hat die Naturwissenschaft dies auch nicht, doch dereine oder andere Naturwissenschaftler, der immer wieder von: “Die wissen wohl nicht, die sind verblendet” reden, keine Ahnung, ohne Realitätsbezug.”
    Viele große Naturwissenschaftler waren auch gläubige Menschen, sie konnten ein “sowohl als auch” für Naturwissenschaft und Gott zulassen. (Übrigens kam Prof. J. E. Mack auch zu dem “sowohl als auch”.)
    mfG Stephan

  45. Tja wie sagt schon der erste Satz dieses Artikels

    Das Verdrehen historischer Fakten ist eine beliebte Strategie der Pseudowissenschaftler, um ihren realitätsfernen Ansichten ein vermeintlich wissenschaftliches Fundament zu verschaffen.

    Bestätigt sich ja fürstlich…

    Das Verdrehen historischer Fakten ist eine beliebte Strategie der Pseudowissenschaftler, um ihren realitätsfernen Ansichten ein vermeintlich wissenschaftliches Fundament zu verschaffen.

    Ein non sequitur. Nur weil die aus der Medikamentenforschung beste Methode hier nicht funktioniert, folgt kein Entzug wissenschaftlicher Prüfung.

    Ich will darauf hinaus, dass sowohl die objektive naturwissenschaftliche Schulmedizin wie z.B. die Psychotherapie bei Fragen nach “sich wohl und gut fühlen” (aber nicht bei handfesten Schmerzen durch einen Knochenbruch z.B.) ohne den Plazeboeffekt kaum noch etwas übrigbleibt.

    Das ist ja mal eine steile These. Haben Sie irgendwelche Belege oder Argumente dafür?

    Warum ist die Naturwissenschaft genauso blind? Weil ihr die Sicht auf das “lebendige Ich” und das “große Ganze” verwehrt bleibt.

    Achsooo jetzt verstehe ich das Verdienst von Steiner, er halt also das Bullshit-Bingo erfunden? Na das ist allerdings eine bedeutende Leistung…was wäre die Pseudowissenschaft ohne ihre ellenlange Blafasel…
    Viele große Naturwissenschaftler waren auch gläubige Menschen, sie konnten ein “sowohl als auch” für Naturwissenschaft und Gott zulassen.
    Und? Was folgt daraus? Also außer dass niemand perfekt ist…

  46. Na ja, die Protagonisten der Esoterik wird man durch solche Kritik nicht beeindrucken können. Da deren Klientel sowieso wissenschaftsresistent ist, können das die Häuptlinge erst recht sein. Im Grunde ist es aber eher ein Kompliment an die Wissenschaft, dass auch die Protagonisten der Esoterik Bedarf an pseudowissenschaftlichem Gehabe sehen, vielleicht, weil in den Schulen doch ein Minimum an Aufklärung in die Gläubigen sickert. Früher hat den Häuptlingen zum Kompetenznachweis bereits der Hinweis auf göttliche Erleuchtung, Meditation, Askese und Verdammnis der Sünder gereicht.

  47. Wenn wir uns in unserem “Menschsein” betrachten, wie viel davon ist Wissen, wieviel ist davon sicheres Annehmen und wieviel ist ein Glauben aus dem Bauch heraus?
    Wenn wir uns in unserem “Menschsein” betrachten, wie viel davon haben wir unter unserer Kontrolle und unserer Macht, wie viel davon vertrauen wir, dass es schon funktionieren wird und wie viel geschieht, das unsere Welt aufrcht erhält, das wir nicht einmal ahnen?
    Gleichwohl streben wir danach, alles wissen zu wollen, alles kontrollieren zu können. Der Wissenschaftler will die Natur verstehen und damit kontrollieren, der Gläubige die Gesetze Gottes kennen und durch sein gefälliges Verhalten gnädig stimmen. Greift man die jeweiligen Gleubenskonzepte an, werden diese vehement verteidigt.
    Mögen wir dabei nicht vergessen, dass wir Schwestern und Brüder auf der Suche sind. Menschlichkeit ist das, was uns verbinden sollte. Ein Konzept darf niemals wichtiger als die lebendige Seele vor uns sein.
    mfG Stephan

  48. Herzlich willkommen beim Anthroposophischen Zentrum Kassel:
    http://www.azkassel.de/target_kursearten.html
    Fortlaufende Studien-Kurse im 1. Halbjahr 2009
    Sonntags:
    19.30 – 21.15 Uhr, Naturwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft
    „Quantenphysik, Leben und Kosmos“
    Gespräche und Textarbeit anhand ausgewählter Literatur
    Wiederbeginn: 11. Januar, Hans Thiel, Telefon 05 61 / …
    Kostenbeteiligung: nach Vereinbarung
    Sind Leben, Seele und Geist der Ausdruck übersinnlicher Wesensglieder? Oder entstehen sie nur aus dem unüberschaubar komplizierten Zusammenspiel vieler einzelner Materiebausteine? Diese Frage steht zwischen dem von Rudolf Steiner entworfenen Menschenbild und dem der etablierten Naturwissenschaften. Alternative Ansätze, die auf der Quantenphysik aufbauen, können dazu beitragen, diese Gegensätze zu überwinden. Auf der Basis aktueller, mathematisch-physikalischer und biologischer Forschungen versucht der Arbeitskreis der Frage nach der Realität übersinnlicher Existenzbereiche nachzugehen.
    Die Arbeitsgemeinschaft ist als fortlaufende Arbeit über einen längeren Zeitraum konzipiert. Neu hinzukommende Menschen sind jedoch stets willkommen. Spezielle Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
    Veröffentlichungen zum Thema von H. Thiel in der Mathematisch-Physikalischen Korrespondenz (Dornach):
    • Nr. 230 (2007): Verbindung von Geist und Materie durch höherdimensionale Quantengravitation.
    • Nr. 233 (2008): Die projektive Welle-Teilchen Metamorphose als ätherisch-physische Polarität und die Quantenaktivität der neuronalen Mikrotubuli beim Farbensehen.
    • Nr. 234 (2008): Höherdimensionale Metamorphose von Superstrings zu Astralräumen als Träger geistiger Aktivität.

  49. Ich verstehe nicht, dass “Anthros” sich um die Schrödingergleichung und
    ähnlichen Blödsinn überhaupt kümmern. Das Zeug hat doch mit Realität und
    Wissenschaft überhaupt nichts zu tun. Will man sich etwa von der
    herrschenden Inquisition konsekrieren lassen? Kann man sich so weit
    erniedrigen? Hat man die eigenen Grundlagen nicht einmal ansatzweise
    verstanden?

  50. Ich finde solche Diskussionen schwierig. Jeder wirft irgendwas ein. Manche sogar Dinge, die man selbst nicht empirisch beweisen kann und nur von Hörensagen weiss. Das wirkt dann komisch, wenn empirische Beweise von einem anderen offensichtlich verlangt werden. Die Art in der Steiner geforscht hat nennt sich Introspektion. Das haben auch schon Aristoteles und andere getan. Das ist überhaupt nicht neu. Das Stufenmodell ( auch bei Kant) zum Aufstieg von Menschen stammt aus dem Buddhismus. Den viele anerkennen. Die Antisemitischen Äußerungen die immer wieder verurteilend erwähnt werden, sind immer ohne den Kontext völlig entstellt. Man findet auch antisemitische Äußerungen auch bei Kant, Rousseau, Fries, Nelson und vielen, vielen mehr. Auch nach Schrader Breymann/ Alice Salomon wurden Schulen benannt, trozt Frauenfeindlicher Formulierungen 😉 Manchmal heißt es in Erklärungen, Steiner war halt Kind seiner Zeit. Das erwähnte Stufenmodell sollte zeigen, dass Menschen sich entwickeln und zwar ein Volk als ganzes lernt immer etwas neues. Z.B. Feuer machen, Brot backen oder, dass Menschen einen freien Willen haben. Es gibt Menschengruppen, die in der Entwicklung anders verlaufen als andere. Einige sind auch auf anderen Stufen, das ist aber die Schuld der jeweiligen Personen darüber. Es ist also meine Schuld, wenn ein Kind verhungert. Oder anders, ich muss handeln, weil ich verantwortlich bin, weil einer weniger hat, damit ich mehr haben kann. Dieser eine opfert sich. Dieser Gedanke stammt aus dem Mittelalter und wurde von Thomas von Aquin dokumentiert.
    Aber der Wiedergeburtenzyklus und das Schicksal mischen da auch noch mit. Ein Kind hat eine gewisse Eigenart weil es sich vielleicht daran entwickeln soll. Es ist also unter umständen falsch das Kind zu bestrafen und ihm diese Eigenart ab zu erziehen. ( Das kann trockenwerden aber auch Daumenlutschen sein, das hängt aber auch immer von jedem Kind im speziellen ab, weil kein Kind wie ein anderes ist)
    Was tun diese Leute zu denen ich auch gehöre? Sie bauen Schulen für Kinder mit Behinderungen, Werkstätten, Wohngruppen, Altenheime usw. für Menschen mit Behinderung, Schulen für Seelenpflegebedürftige, Waldorfkindergärten, Waldorfschulen. Rette sich wer kann!!!! ->Leben und Leben lassen. Wem es nicht gefällt, naja was solls, wird ja keiner gezwungen. Es ist aber quatsch andere wegen ihres Engagements in diesem Bereich an zu greifen, persönlich und unsachlich zu werden. Das hat doch keiner verdient, egal ob er anthroposophisch orientiert ist oder nicht.

  51. @ Natty
    “Was tun diese Leute zu denen ich auch gehöre?”
    Anthroposophen richten massiven Schaden an. Siehe:
    “Wie gut sind Waldorfschulen?
    Eine Antwort einer Mutter aus dem Ruhrgebiet auf die gleichnamige TV-Dokumentation des SWR.
    (…) Wie ich rückblickend sagen muss, ist das Waldorfsystem raffiniert und an Verlogenheit nicht zu überbieten. Ist man einmal in dessen Fänge geraten, kommt man nur ganz schwer wieder heraus. Mit dem Eintritt in die Waldorfschule begibt man sich automatisch in ein Abhängigkeitsverhältnis – ohne sich dessen bewusst zu werden. Der Lehrstoff der Waldorfschulen ist so angelegt, dass Kinder beim Wechsel in eine öffentliche Schule erhebliche Lücken haben, die nur sehr schwer, oder gar nicht, wieder zu schließen sind – mein Sohn hatte diese erheblichen Wissenslücken und wurde schliesslich in die 4te Klasse zurückversetzt. Ein Schulwechsel geht auf Kosten der Kinder und Jugendlichen, die sich als Versager fühlen müssen, auch wenn sie keine sind. Ich hatte Glück, da wir an der öffentlichen Schule auf kompetente, erfahrene und verständnisvolle Pädagogen trafen.
    (…) Die Wahnvorstellungen Rudolf Steiners werden in der Waldorfschule ausgelebt – mit kräftiger finanzieller Unterstützung des Staates. Dieser lässt diese Sekte schalten und walten, wie es ihr gefällt. Ohne Gegenleistung, ohne Auflagen, ohne wirksame Kontrollen. Wo leben wir? Der Gesetzgeber verpflichtet die Schulaufsicht, auch die Qualität von Privatschulen zu überprüfen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass nur kompetente, gut ausgebildete Lehrer Schüler unterrichten dürfen. Selbstverständlich sollte es auch sein, dass jederzeit die Möglichkeit gegeben ist, an eine andere, auch öffentliche Schule zu wechseln – ohne riesige Wissenslücken und seelische Schäden aus der Waldorfschule im Ranzen mitzunehmen. An der PISA-Studie haben sich die Waldorfschulen gar nicht erst beteiligt …
    http://www.ruhrbarone.de/wie-gut-sind-waldorfschulen/

  52. Ach Andreas… Ja, tun sie. Aber meiner Meinung nach ist das wie du weißt nur eine Seite der Medaille. Wenn du das nicht so siehst, ist das deine (nachvollziehbare) Sichtweise, aber ich bitte dich mich vollständig zu zitieren. Ich mache mir die Mühe der von dir als so “hinderlich” empfundenen “Differenzierung” doch mit einer gewissen Absicht.
    http://waldorfblog.wordpress.com

  53. neues von Dr. Seltsam – Dr. Detlef Hardorp
    Das “Goetheanum – Wochenschrift für Anthroposophie” berichtet über das Treffen der anthroposophischen Medienschaffenden:
    “Öffentlichkeit, Wissenschaft und Esoterik
    (…) Ein Schwerpunktthema der Redakteursrunde war die Wissenschaftlichkeit in anthroposophischen Medien. Da es weder eine in der regulären Wissenschaft zitierfähige anthroposophische Zeitschrift noch eine Publikation für längere Artikel gebe, so Detlef Hardorp, stellte er das wissenschaftliche Verfahren des Peer-Review von Aufsätzen vor. Wie lebendig aber bleibt die Geisteswissenschaft dabei (Gerold Aregger, ‹Gegenwart›)? (…)”
    Gerold, sei unbesorgt, wenn Hardorp der Peer ist, wird der Steiner-Wahnsinn in Zukunft noch viel lebendiger werden
    Meldung: http://www.dasgoetheanum.ch/892.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1488&tx_ttnews%5BbackPid%5D=1618&cHash=0d9165c51c

  54. wer soll denn das alles lesen?
    was hilft denn nun lt. R. Steiner gegen Sodbrennen?
    oder glaubt jemand, ein anderer wüsste es besser?
    p.s.: die [Allgemeine] Anthroposophische Gesellschaft ist eine Bewegung, die R. St. nicht[] angeht – nicht erst seit dem Streit um die motorischen Nerven (Gehard Kienle/Karl Ballmer).
    p.s.s.: der Ausdruck “post-doc” ist nicht abgeschlossen. “pre-?” dagegen als ein Wesen der Frage nach wessen dagegen schon.

  55. @ scrutinizr
    Rudolf Steiner war geisteskrank, als klinische Diagnose.
    Anthroposophen wie Sie und Dr. Detlef Hardorp beten den geisteskranken Steiner an. Das ist bekloppt, rein umgangssprachlich. Ist Ihnen das knapp genug?

  56. Vielen Dank für den Beitrag. Werde in Zukunft öfter diesen Blog besuchen.Ich denke, es wäre dennoch grundsätzlich vernünftiger, wenn wir einfach akzeptieren, dass zu diesen Themen kontroverse Meinungen existieren. Ich reiche Ihnen die Hand und würde mich sehr freuen, wenn wir uns weiterhin auf hohem Niveau mit anderen zu diesen Themen austauschen könnten.

    Herzliche Grüße

    die Heilerschule

    PS: Würde mich auch über einen Besuch und Eitnrag in unserem Gästebuch ebenfalls sehr freuen unter Geistges Heilen .

  57. Heilerschule,
    freut mich, dass Ihnen mein Blog gefällt. Sie missverstehen jedoch eins: Es geht nicht um Meinungen in der Wissenschaft.
    Bislang sehe ich auch noch keinen Austausch auf hohem Niveau hier mit Ihnen. Die Verlinkung von zwei Seiten zu Themen wie “Psychoenergetik”, “Metaenergetik”, “Bioenergetik” und “Geistheilen kann damit wohl kaum gemeint sein

  58. Bildungswissenschaftler Prof. Stefan Hopmann über Waldorfschule, Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Das Interview führte Andreas Lichte für die Ruhrbarone:
    “(…) Hopmann: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun (…)“
    zum vollständigen Interview beim blog „Ruhrbarone“:
    http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/

  59. Oh da kommen wieder die sogenannten Intellektuellen die mit ihrem verkrusteten Hirn meinen, das was Wissenschaft alleine ist, seelig machend ist. Diese Schlafkappen haben immer noch nicht gemerkt, dass es eine Intelligenz gibt. Aber dafür braucht es Lebendigkeit im Denken und das haben die Intellektuellen verbohrten Philister eben nicht. Ihr Vorteil: Dummheit macht nicht weh!!!!!!!!!!!!!!!!!

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