Schlagwort: Verschwörungstheorien

  • Drei Gründe warum man an Verschwörungstheorien glaubt

    Drei Gründe warum man an Verschwörungstheorien glaubt

    Warum sind es eigentlich immer die Köche? Ein vorher mir gänzlich unbekannter Modekoch namens Attila Hildmann erreicht gerade traurige Berühmtheit durch das Verbreiten kruder Verschwörungstheorien rund um Covid-19. Mein Freund Giancarlo wohnt in Doha, ist Leibkoch eines katarischen Prinzen, und schickt mir regelmäßig über WhatsApp die jüngsten Nachrichten aus Verschwöristan.

    Es sind nicht nur die Köche. In Großbritannien, einem Land, in dem ja sonst bekanntermaßen rational entschieden wird, glauben offenbar 60% aller Einwohner an Verschwörungstheorien. Schon vor Covid.

    Welche Faktoren führen dazu, dass Menschen an Verschwörungstheorien glauben?

    Verschwörungstheorien bedienen sozialpsychologische Wünsche bei ihren Jüngern, schreiben Douglas et al. in ihrem Übersichtsartikel. Wenn diese Wünsche von Verschwörungstheorien eher gedeckt werden als von der schnöden Realität, dann wird die Alternative bereitwillig angenommen und verbreitet. Die Autoren unterteilen die Gründe für die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien in drei Bereiche: Epistemische, existenzielle und soziale Motive.

    Epistemische Motive meint: Einfache, in sich logische Erklärungen und Bestätigungen für das was man sowieso schon glaubt (zu wissen). Existenzielle Motive meint: Keinen Einfuss zu haben auf die Umgebung und Kontrolle zu verlieren. Insbesondere wenn es keine klare, offizielle Erklärungen gibt und man sich selbst unsicher fühlt. Soziale Motive meint: Den Wunsch ein positives Selbstbild oder ein positives Image der eigenen Gruppe zu wahren. Der Glaube an Verschwörungstheorien ist unter Narzissten weiter verbreitet und in Gruppen, die sich marginalisiert oder auf der Verliererseite fühlen.

    Es scheint, als Böte die Corona-Krise einen idealen Nährboden für Verschwörungstheorien. Es gibt keine einfachen Erklärungen für das was gerade passiert, die Unsicherheit ist hoch, Kontrolle wird abgegeben und es ist naheliegend, sich auf der Verliererseite zu wähnen.

    Der wahrgenommene Anstieg an Verschwörungstheorien ist möglicherweise keine reine Corona-Modeerscheinung, die so schnell wieder verschwinden wird wie die selbst geschneiderten Masken. Die Forschung zeigt: Verschwörungstheorien erodieren Sozialkapital und führen zu Misstrauen gegenüber Institutionen im Allgemeinen und der Wissenschaft im Besonderen.

    Ich frage mich, was man dagegen tun kann? Reicht es aus, weiter beharrlich zu erklären, wie Wissenschaft funktioniert? Werden die “Vertrauensfaktoren” Eigene Expertise, Ehrlichkeit, und gute Absichten von Aluhüten überhaupt anerkannt?

    Zumindest die “Schwer erreichbaren Zielgruppen” sollten in den Fokus gerückt werden. Denn der Glaube an Verschwärungsthorien sei weiter verbreitet bei Menschen mit weniger ausgeprägtem analytischen Denken und einem niedrigeren Bildungsstand.

  • Kampf gegen die Dürre mit Mutter Natur oder CRISPR/Cas

    Kampf gegen die Dürre mit Mutter Natur oder CRISPR/Cas

    Es ist heiß. Heiß und trocken. So trocken, dass es in Deutschland zu beträchtlichen Ernteausfällen kommt. Der Bauernverband fordert daher eine Milliarde Euro, um die Ernteausfälle auszugleichen.
    Politiker vieler Parteien zeigen Sympathie mit den Landwirten. Auch die Grünen zeigen sich offen für eine Bauern-Nothilfe. Deren Franktionschef Hofreiter forderte ein grundsätzliches Umsteuern in der Landwirtschaft. Die Dürre müsse „ein Weckruf sein für einen grundlegenden Kurswechsel in der Agrarpolitik„, sagte der Grünen-Politiker in Spiegel Online.
    Hofreiter sagt in dem Artikel:

    Die industrielle Landwirtschaft kann nicht mehr weiter so wirtschaften wie bisher […] die Milliardengelder, die in die Landwirtschaft fließen, sollten in Zukunft nur noch an solche Betriebe gehen, die mit der Natur arbeiten.

    Ich versuche diesen Satz zu verstehen. Mit der Natur arbeiten. Heißt das, die meisten landwirtschftlichen Betriebe arbeiten gegen die Natur? Ist die konventionelle Landwirtschaft schuld an der Dürre? Was würde passieren, wenn alle Bauern in Deutschland “mit der Natur” arbeiten würden? Würde dann Mutter Natur pünktlich Regenwolken schicken und so lokal weitere Dürren vermeiden?
    Ich habe eine bessere Idee. Wie wäre es, wenn 20% der gewünschten Nothilfen für die Bauern in die Entwicklung dürreresistenter Nutzpflanzen investiert würde. 200 Millionen Euro für ein Forschungsprogramm für deutsche Universitäten und Institute, mit dem Ziel Getreide, Raps und Mais herzustellen, die vergleichbare Erträge abwerfen, aber bei wenig Regen besser überlebt. 
    Moderne molekularbiologische Methoden, wie das Gene-Editing mit CRISPR/Cas , bieten sich natürlich an, um die neuen Sorten gezielt, zügig, und günstig zu züchten. Das Förderprogramm könnte so gesteuert werden, dass neben den Unis und Forschungsinstituten auch kleine und mittlere Saatgutunternehmen profitieren, die die neu entwickelten Sorten zeitnah in Deutschland zur Marktreife bringen und gerne auch international verkaufen könnten. 
    Leider platzt der Traum schon heute. Die Gesetzgebung in Deutschland stellt ein langfristiges und flächendeckendes Anbauverbot gentechnisch veränderter Pflanzen sicher. Daunter fallen nach neuer Gesetzgebung auch Pflanzen, die durch Gene-Editing gezüchtet wurden. 
    Die in Deutschland mit deutschen Steuergeldern entwickelten Sorten dürften ohne hohe regulatorische Hürden nicht mal hier im Freiland getestet werden. Der weitere regulatorische Prozess, der für die Zulassung dieser Pflanzensorten notwendig würde, ist unabschätzbar hinsichtlich Zeitdauer und Ergebnis, so dass kleinere und mittlere Saatgutunternehmen schon aus reiner Risikokalkulation die Finger davon lassen werden. 
    Bleibt also die Erforschung der Sorten im Ausland und deren Zulassung durch die großen Agrarmultis. Das kann doch sicher nicht im Interesse der Grünen sein.
    Oder vielleicht doch. So bleiben deren Feindbilder erhalten. Man kann die gleichen Grabenkämpfe wie bisher führen. Und die paar Wissenschaftlerinnnen und Wissenschaftler hier, die logisch versuchen zu argumentieren, die kann man schon im Vorfeld diskreditieren.
    Lobbyistenpack.

  • Staunen im Hifi-Voodoo-Land

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    Augen auf beim Hifi-Kauf. Wer behauptet, guter Klang sei hauptsächlich von den Lautsprechern und dem Verstärker abhängig, irrt gewaltig. Hier eine Übersicht über Produkte die alle den Klang in den eigenen vier Wänden verbessern. Spürbar.
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  • Wolfgang Wodarg bei Alex Jones von Infowars

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    Wolfgang Wodarg war Bundestagsabgeordneter der SPD bis 2009 und ist scheidender Vorsitzender des Unterausschusses für Gesundheit der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Alex Jones ist ein US-Amerikanischer Verschwörungstheoretiker und Betreiber der Seite infowars.com.
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  • Nanoteilchen und RFID-Chips in Impfungen, Germanische Neue Medizin, die VGNÖ und sonstiger Blödsinn

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    Da bin ich am Sonntag mal für ein paar Stunden nicht online und mit Freunden wandern und prompt hagelt es Verschwörungskommentare im Blog.
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