Schlagwort: Konferenz

  • Symposium für kommunizierende Wissenschaftler am NaWik

    Symposium für kommunizierende Wissenschaftler am NaWik

    Wer hin und wieder einen Blick in die Seitenspalte meines Blogs wirft weiß, dass ich am NaWik in Karlsruhe angestellt bin. Ich bin seit 2015 am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation. Ein wichtiger Grund, warum ich die Stelle hier überhaupt bekommen habe, war, dass ich vor 10 Jahren während meines Postdocs anfing, dieses Blog hier zu schreiben. Ich habe die Geschichte hier schon mal kurz aufgeschrieben.
    Was damals galt, ist heute fast noch genauso. Wer aktiv forscht und nebenbei noch mit Menschen jenseits der eigenen Fachcommunity kommuniziert, ist ein seltenes Pflänzchen.
    Wir am NaWik haben uns überlegt, erstmalig nur für kommunizierende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Symposium zu organisieren. Der Call für Beiträge ist bis zum 25. Januar 2019 offen. Unten der komplette Text des Calls und hier der Link zum pdf. sowie der Ausschreibung auf NaWik.de. Gerne weitersagen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns in Karlsruhe sähen.

    Und jetzt DU!
    Forschende betreiben Wissenschaftskommunikation
    NaWik-Symposium am 5. April 2019 in Karlsruhe

    Das Symposium richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich aktiv in die Kommunikation ihrer Themen mit Nicht-Spezialisten einbringen. Wir wollen Ihnen eine Plattform bieten um sich auszutauschen, voneinander zu lernen, miteinander zu diskutieren und sich zu vernetzen.
    Neben Vorträgen und Workshops wollen wir Ihnen die Gelegenheit geben, sich und Ihren persönlichen Kommunikationsansatz oder ein Kommunikationsprojekt Ihres Forschungsbereichs zu präsentieren.
    Bitte schicken Sie uns eine kurze Beschreibung Ihres Formats (maximal 250 Wörter), mit dem Sie Wissenschaftskommunikation betreiben und das Sie beim NaWik-Symposium vorstellen möchten.
    Wir möchten mit Ihnen beim Symposium die brennenden Themen diskutieren: Wie lässt sich Kommunikation in den Forschungsalltag integrieren? Welche Anreize zur Kommunikation gibt es für Forschende? Was funktioniert gut? Und was hat vielleicht auch nicht so gut geklappt? Ihre Ideen, Erkenntnisse und Erfahrungen sind gefragt.
    Schicken Sie uns Ihr Proposal zu Ihrem Projekt, Ihren Erfahrungen formlos per E-Mail an:
    symposium@nawik.de

  • Was der Papst kann können wir schon lange. Wissenschaftskommunikation in den Sozialen Medien

    Was der Papst kann können wir schon lange. Wissenschaftskommunikation in den Sozialen Medien

    Der Papst hat 8,8 Millionen Follower auf Twitter, vergangenen Samstag hat er angekündigt, dass er jetzt „eine neue Reise antritt“ und in Zukunft auf Instagram wahrscheinlich Selfies postet.
    Die katholische Kirche ist nicht unbedingt als reformfreudige Organisation bekannt. Die Social Media Accounts des Pontifex werden jedoch wie selbstverständlich in die Kommunikationsstrategie des Vatikans integriert. Weil sie erkannt haben: Nirgendwo sonst kann das Oberhaupt der Kirche so persönlich und so direkt mit den Gläubigen in Kontakt treten. Regelmäßige Statusupdates – und seien sie noch so trivial – stärken die Beziehung zur Zielgruppe.


    Am 18. März war ich beim Workshop „Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien: Bedeutung, Chancen und Risiken der sozialen Medien”, organisiert von den Wissenschaftsakademien. Bei der eintägigen Veranstaltung sollte in den vorgestellten Expertisen beleuchtet werden, wie soziale Medien und Wissenschaftskommunikation zusammen passen oder zusammen kommen können.
    Nun sind die Wissenschaftsakademien nicht der Vatikan und Peter Weingart, der Sprecher und Koordinator des Projekts, hat soweit ich weiß auch weder ein Twitter- noch ein Instagram-Account. Daher bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob den Organisatoren, den Autoren der Expertisen und den Experten auf dem Podium klar geworden ist, was die Sozialen Medien für die Wissenschaftskommunikation leisten können und schon leisten.
    Meine Zweifel ob die akademische Elite der Wissenschaftskommunikation, die das Podium in Berlin geschmückt hat, das Potential der Sozialen Medien voll erkannt hat, wurden leider bei der Tagung nicht ausgeräumt. Während laut dem Titel der Veranstaltung Bedeutung, Chancen und Risiken untersucht werden sollten, war von den Chancen auf der Tagung fast keine Rede mehr.
    Desinformation, Mainstreaming und Fragmentierung wurden schon in der Ankündigung als Beispiele für spezifische Risiken der Wissenschaftskommunikation über Soziale Medien genannt. In Berlin wurden dann Bedenken um mangelnde Qualitätskontrolle geäußert und die ökonomischen Kosten der Kommunikation online duschdekliniert. Es wurde vor drohendem Reputationsverlust kommunizierender Organisationen und Akteure gewarnt, und natürlich blieb die Gefahr der Auflösung klarer Grenzen zwischen unabhängigem Qualitätsjournalismus und Wissenschafts-PR nicht unerwähnt.
    Selbst im Ausblick wurde ein düsteres Bild gemalt: Bots und Algorithmen können die Wissenschaftskommunikation negativ beeinflussen oder die Forschung gleich ganz übernehmen.
    Kostenfaktoren bei der Kommunikation online. Abbildung aus der Präsentation von Leyla Dogruel.
    Ich habe nach der Präsentation der ökonomischen Perspektiven des Wissenschaftsjournalismus und der Wissenschaftskommunikation (eines der vorgestellten Ergebnisse: Soziale Medien revolutionieren die Wissenschaftskommunikation nicht) die Rednerin gefragt, ob neben den Kosten, die die Kommunikation auf Sozialen Medien verursachen, nicht auch deren Nutzen untersucht wurde.
    Die Datenlage sei zu dünn, war die lapidare Antwort. Und in der Tat haben während der gesamten Veranstaltung in Berlin sinnvolle Best-Practice Beispiele gefehlt.
    Ich dachte mir, ich nehme diesen Artikel daher als Anlass, um ein paar Zahlen und Fakten zu Sozialen Medien in der Wissenschaftskommunikation zu sammeln, auch über den deutschsprachigen Tellerrand hinaus. Ich würde mich freuen, wenn meine natürlich unvollständige Liste in den Kommentaren noch ergänzt würde:

    • Die Facebookseite I Fucking Love Science erreicht mit teils trivialen Meldungen zu Wissenschaftsthemen 24 Millionen Follower.
    • Das Sub-reddit r/science hat über 10 Millionen Abonnenten.
    • Animationen zu wissenschaftlichen Themen werden millionenfach auf Youtube angesehen.
    • Dem Astrophysiker Neil deGrasse Tyson folgen 5 Millionen Twitter Accounts. Dem Physiker Brian Cox folgen 1,7 Millionen und Richard Dawkins hat 1,4 Millionen Follower.
    • Der bekannteste deutschsprachige Blogger und Kollege hier bei den ScienceBlogs, Florian Freistetter kommt auf knapp 10 000 Follower, genauso wie das von Henning Krause geführte Twitter-Account der Helmholtz Gemeinschaft übrigens.
    • Auf ResearchBlogging sind über 3000 Blogs registriert, auf denen Wissenschaftler inzwischen fast 50000 Blogposts über begutachtete wissenschaftliche Papers veröffentlicht haben.
    • Mein eigenes Blog hat im langjährigen Mittel knapp 20 000 Seitenaufrufe pro Monat. In meinem besten Monat hatte ich 200 000 Seitenaufrufe. Bekannte Wissenschaftsblogger, auch im deutschsprachigen Raum, haben regelmäßig hunderttausende Seitenaufrufe pro Monat.
    • Über Analyse-Plugins lassen sich für Blogs, Facebook und Twitter sehr genau untersuchen wie viele Menschen wie oft was für wie lange lesen oder anschauen.
    • Jedes Jahr werden über 1,2 Millionen neue peer-reviewte biomedizinische Papers publiziert. An neuen Daten und unerschlossenen Themen herrscht also mit Sicherheit kein Mangel.
    • Soziale Medien verursachen nicht nur (verhältnismäßig geringe) Kosten. Wissenschaftskommunikation online ist auch ein wachsendes Berufsfeld, sowohl für Wissenschaftler, als auch für Journalisten.
    • Wenn Wissenschaft nicht auf Sozialen Medien kommuniziert wird, überlassen wir das Feld den Impfgegnern, Klimaleugnern, Alternativmedizinern, fundamentalökologischen Lobbygruppen und sonstigen Scharlatanen, die im wissenschaftlich aussehenden Mäntelchen daher kommen.
    Artikel zum WÖM2-Workshop und den vorgestellten Expertisen: Storify von @acatech, Artikel von mir auf der NaWik-Seite , Artikel von Reiner Korbmann auf seinem Blog. Kommentar von Henning Krause, Projektblog bei den Scilogs. Weitere Artikel zum Workshop gerne in den Kommentaren verlinken.

     

  • Wie Blogs die Wissenschaftskommunikation bereichern

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    Treffen sich vier Blogger auf einer Podiumsdiskussion zu Wissenschaftsjournalismus & Neue Medien. Was wie ein Witz anfängt, hätte vor drei Jahren noch mit einer Generalabrechnung der „New Kids on the Blog“ mit dem traditionellen Wisseschaftsjournalismus in großen Medien enden können. Nichts dergleichen ist vorvergangene Woche bei der Diskussionsrunde im Senckenbergmuseum in Frankfurt passiert. Lag das lag daran, dass Wissenschaftsblogs an Bedeutung verlieren und schon scheintot unter der Wahrnehmungsgrenze dahinvegetieren?
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  • Anleitung zum längeren Leben

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    Das Nobelpreisträgertreffen in Lindau ist zu Ende, ich habe insgesamt 14 Artikel vom Meeting geschrieben, die ich unten verlinkt habe. Die Artikel sind natürlich das beste, was die deutsche Wissenschaftsbloglandschaft hergibt. Liz Blackburn, Nobelpreis 2009, hat in ihrem Vortrag erwähnt, dass Bildung und ein aktiver Lebensstil der natürlichen Verkürzung der Chromosomenenden entgegenwirkt und so lebensverlängernd wirkt. Also, im eigenen Interesse: Aktiv die Links klicken und sich ein bisschen bilden.

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  • Ich blogge vom Nobelpreistägertreffen

    Ich bin dieses Jahr zum zweiten Mal zum Nobelpreisträgertreffen nach Lindau eingeladen. Ich werde dieses Jahr von dem Treffen auf dem Lindaunobelblog der Scilogs berichten, zusammen mit Beatrice Lugger, Lars Fischer und Marcus Jahnel.
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  • Dekadente Poolparty und chronische Unterernährung

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    English translation in the bottom half of this article. Über 700 Poster-Abstracts verwirren. Vor allem wenn sie zwar schön gebunden aber nicht einfach zu durchsuchen sind. Was beim täglichen Lunchpaket auf der EMBO-Konferenz gespart wurde, haben die Organisatoren bei der Abschlussparty am Luxushotelpool rausgehauen. Aber sonst war alles super!
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  • Warum gibt es weniger Frauen in wissenschaftlichen Führungspositionen?

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    English translation in the bottom half of this article. Intelligenz ist das Gegenteil von Dummheit und beschreibt individuelle Unterschiede beim Lernen, beim Merken und bei der Auffassungsgabe. So zumindest zwei Definitionen von Richard Haier, der gestern in der Women in Science Session über kognitive Unterschiede zwischen Männern und Frauen sprach. Kann so erklärt werden, warum es weniger Frauen und Führungspositionen in der Wissenschaft gibt?
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  • EMBO 2010 and Scientific Networking

    Gastartikel Conferences and meetings arranged by various scientific organizations provide a platform for science, career development, business, and policy making to come together. They help give a good exposure to scientists about the latest developments in research. Apart from science they are good chance to visit new places and learn about new cultures.
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  • Synthetische Biologie – The Hype Cycle

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    English translation in the bottom half of this article. Die Synthetische Biologie ist ein relativ junges Forschungsfeld, dessen Versprechungen häufig kontrovers diskutiert werden. Während die einen sich vor Gott spielenden Forschern fürchten, sind andere desillusioniert ob der bislang eher spärlichen Ergebnisse und Anwendungen. Im Vortrag von Wendell Lim wurde klar: Synthetische Biologie ergänzt bisherige Herangehensweisen in der Biologie komplementär.
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  • EMBO Global Exchange & The Wellcome Trust/ DBT India Alliance Meeting.

    Gastbeitrag. What is the purpose of such meetings and conferences ? Do scientists really need to have such meetings ? Imagine what would happen if the synapses between the neurons were not formed in us. Science in the present day, without networking would be like a nervous system without the ability of form synapses.
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