Schlagwort: Blogging

  • Warum ich keine ganzen Artikel mehr auf ScienceBlogs veröffentliche

    Warum ich keine ganzen Artikel mehr auf ScienceBlogs veröffentliche

    Ich war elf Jahre bei den ScienceBlogs als Autor aktiv. Die Plattform hat in dieser Zeit mehrfach den Besitzer gewechselt. Seed Media, Burda, Glam, National Geographic. Seit vier Jahren gehört ScienceBlogs.de zur Konradin Mediengruppe.

    Vertreter des Verlags haben mir über den Redaktionschef mitgeteilt, dass meine Vertragsbedingungen zum 1.1.2019 anders ausgelegt werden. Unter den geänderten Bedingungen würde ich bei meiner geringen Artikelfrequenz und Leserzahl effektiv meine Inhalte kostenfrei zur Verfügung stellen. Dazu bin ich nicht bereit.

    Ich werde meine Artikel in Zukunft hier auf WeiterGen.de publizieren. Frei von Werbung, in angenehmem Design, und weiter unabhängig.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn mir möglichst viele bisherige Leserinnen und Leser erhalten blieben. Bei einem einsamen Blog im weiten Internet kein einfaches Unterfangen.

    Ich würde euch gerne benachrichtigen, wenn ich neue Artikel publiziere. Dazu bitte ich euch, hier unten in der Fußzeile eure Emailadresse einzutragen und WeiterGen zu abonnieren.

  • Und morgen interessiert es keinen mehr. Nobelpreise und die Berichterstattung darüber.

    Und morgen interessiert es keinen mehr. Nobelpreise und die Berichterstattung darüber.

    Wissenschaftskommunikation hat häufig ein Wahrnehmungsproblem, denn oft interessiert keine Sau, was da wieder publiziert wurde. Versteht ja sowieso keiner. Nur einmal im Jahr, bei der Vergabe der Nobelpreise sind sich alle einig: Da ist ja wirklich mal was Tolles erforscht worden! Muss ja, sonst gäbe es keinen Preis dafür. Wissenschaftsredaktionen mühen sich – geleitet von den knappen Pressemitteilung der schwedischen Akademie der Wissenschaften (Physik, Chemie) oder dem Nobelgremium des Karolinskainstituts (Physiologie und Medizin) – den Nutzen für die Medizin oder die Technik aus jahrzehntelanger und zum Teil jahrzehntealter Forschung heraus zu destillieren und möglichst schnell die frohe Kunde weiter zu verbreiten: Wieder sind zwei Forscher ausgezeichnet worden. Und einer war tatsächlich im Labor als der Anruf aus Stockholm kam (Gurdon am Montag).

    Bemerkenswerter als die heutige Auszeichnung der beiden US-amerikanischen Forscher Robert Lefkowitz und Brian Kobilka für die Entdeckung und Erforschung der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCR) ist, dass bis gestern kaum jemand von deren wissenschaftlichen Errungenschaften gehört hat, oder deren Bedeutung einordnen konnte. Ist aber auch egal, denn spätestens zwei Wochen nach der Vergabe der Nobelpreise ist auch schon wieder vergessen, wer da warum in Stockholm ausgezeichet wurde. Oder kann sich noch jemand hier ad hoc daran erinnern, wer letztes Jahr die Nobelpreise für Medizin, Physik und Chemie erhielt?

    Wie zwölf mal in den letzen 15 Jahren gingen auch dieses Jahr beide Preise, für Medizin/ Physiologie und für Chemie, an Forscher, die sich mit molekularbiologischen Themen auseinandersetzen. Grundbegriffe aus der Molekularbiologie sollten also bekannt sein, vor allem wenn man über die Nobelpreise schreibt. Muss der diese Woche neu auf Deutsch (aber in altbackenem Design und ohne RSS feed) gestartete New Scientist dann tatsächlich noch von „Signal-Eiweißen“ sprechen? Es sind Proteine! Spiegel Online erklärt GPCRs so: „Die beiden Forscher erhalten den Preis für die Entdeckung von Rezeptoren in der Zellwand, die wichtige Signale von außen in die Zelle leiten„. Zellwand? Die Proteine sitzen in der Zellmembran.

    Reiner Korbmann greift in seinem Blog „Wissenschaft kommuniziert“ die Frage auf, ob die Wissenschaft am Rande der Informationsgesellschaft stehen bleibe, da die Kommunikation nicht funktioniert. Er fasst das Ergebnis einer Tagung zu diesem Thema so zusammen: „Wir [die Kommunikatoren] müssen die Wissenschaftler dazu bringen, über die Wissenschaftskommunikation zu diskutieren und nachzudenken.

    Und dann?

    Ich habe eine andere Theorie: Wissenschaftskommunikation muss das Erklärbär- und Babysprechalter endlich hinter sich lassen und anfangen sich damit zu beschäftigen, was Wissenschaftler tatsächlich erforschen – um dann in Masse und Klasse darüber berichten. Wissenschaft im Dialog listet Studienangebote für Wissenschaftsjournalismus in Deutschland. Wie viele der dort Eingeschriebenen haben ein Blog? Wie viele Doktoranden sitzen in den Laboren und wissen nicht, was sie nach der Promotion wirklich machen möchten? Schon mal daran gedacht über Wissenschaft zu schreiben? Es ist wirklich einfach anzufangen. Es gibt Anleitungen für gute Blogposts. Und es gibt hier gesammelt 150 persönliche Statements wie man dazu kommt „Science Writer“ zu werden. Ein Beruf, den es so im Deutschen übrigens gar nicht gibt. Brauchen wir wirklich Crowdfunding für Wissenschaftsprojekte, oder vielleicht einfach einen Fonds, aus dem guter Wissenschaftsjournalismus bezahlt wird?

    Für eine wissenschaftliche Alphabetisierung der Gesellschaft!

    Bild via I fucking love science
  • Alles neu – ScienceBlogs ist umgezogen.

    So, Scienceblogs.de ist auch auf einem Content Management System angekommen, das funktioniert. Wie schon bei Florian und Jürgen geschrieben: Wir sind von Movable Type auf WordPress umgezogen. Es gibt natürlich noch ein paar Baustellen, zum Beispiel funktioniert das mit den Kategorien noch nicht richtig und die jüngsten Kommentare sind nicht mit umgezogen. Wer noch weitere Bugs entdeckt, kann mich gerne in den Kommentaren darauf hinweisen, ich werde es weiter leiten.
    Ein paar Anmerkungen noch zur Benutzung: Jedem Kommentar ist jetzt ein eigenes, kleines Bildchen vorangestellt. Wo bei mir ein schwarz-weiß Foto erscheint, ist bei den meisten ein seltsames Gesicht zu sehen (oder einfach ein graues Conterfeit in anderen Blogs hier). Ich vermute, dass kann jeder selbst anpassen, in dem er sich bei Gravatar registriert.
    Jeder Blogautor hier kann diese Bildchen selbst an- oder abschalten und auch deren Stil ändern (bei Florian sehen sie anders aus). Ich finde, die Avatare machen die Diskussion persönlicher, daher bleiben sie bei mir erst mal angeschaltet. Weiterhin gilt: Es reicht Name (oder Pseudonym) und eMail-Adresse (die nicht sichtbar ist) zum kommentieren.
    Edit 09:26. Ich habe die automatisch zugeordneten Avatare erst mal abgestellt. Wer ein Bild vor seinem Namen oder Pseudonym sehen will, sollte sich also bei Gravatar registrieren /Edit.
    Wordpress erlaubt auch sogenannte „nested comments“ einzurichten. Antworten auf Kommentare erscheinen dann eingerückt unter dem jeweiligen Kommentar und es können sich verschiedene Diskussionsstränge entwickeln. Ich habe das bei mir im Blog abgeschaltet, bei anderen wird es wohl funktionieren.
    Wie bisher auch, können die einzelnen Blogs per RSS-feed abonniert werden, meiner wäre: http://scienceblogs.de/weitergen/feed/. Ich weiss nicht, ob die alten feedburner-Feeds noch weiter funktionieren. Was aktuell nicht funktioniert ist das Abonnieren von Kommentaren. Ich hoffe, das lässt sich schnell ändern.
    Edit 09:17 WICHTIG: Die alten Feed-URLs funktionieren nicht mehr. Man kann aber einfach Artikel oder auch Kommentare eines einzelnen Blogs abonnieren. Für WeiterGen sind die URLs:
    Posts:http://scienceblogs.de/weitergen/feed/
    Comments: http://scienceblogs.de/weitergen/comments/feed/
    /Edit
    Am Design der Seite hat sich natürlich auch was geändert. Die Startseite führt jetzt prominent die aktuellsten Artikel und darunter die neuesten in der jeweiligen Kategorie, also Naturwissenschaften, Medizin, Kultur, und so weiter.
    Deutlich verändert ist auch das Layout der einzelnen Blogs. Bislang hatten wir zwei schmale Spalten, links und rechts, jetzt gibt es nur noch eine auf der rechten Seite. Konsequenterweise ist so mehr Platz für die Artikel, die Vernetzung zwischen den Blogs auf ScienceBlogs ist deshalb aber geringer. Zum Beispiel fehlen der Kasten mit der ScienceBlogs Top fünf (im Dauerabo von Florian) und der mit den drei aktuellsten Artikeln.
    Die Vernetzung zwischen unseren Blogs hier ist natürlich wichtig, ich werde die Kästen trotzdem nicht vermissen und vielleicht stattdessen häufiger im Text meiner Artikel auf Nachbarblogs verweisen. Auch die Verlinkung nach „draußen“ ist nicht standardmäßig eingerichtet, sprich eine Blogroll fehlt. Ich werde das in den nächsten Tagen nachholen und wahrscheinlich nicht die Spalte rechts damit zupflastern, sondern eine eigene Blogseite mit Links einrichten.
    Hier noch ein Screenshot der alten Seite, zum Vergleich, für Nostalgiker, und für mich zum Bilder einbauen üben. Ich hoffe, die neue Seite macht Spaß.