Neue Trainingsmethoden – Warum man auch ohne Doping die Tour de France gewinnen kann

Gastartikel
Doping im Radsport war in den letzten Jahrzehnten weit verbreitet. Wir dürfen davon ausgehen, dass es zumindest bei der Tour kaum saubere Spitzenleistungen gegeben hat. Team Sky beruft sich nun auf verbesserte Trainingsmethoden, Akribie hinsichtlicher technischer Aspekte und beste individuelle Betreuung ihrer Sportler und will so die zum Teil herausragenden Leistungen ihrer Sportler erklären. Ist das plausibel?
Um dies zu diskutieren, sollte man sich anschauen, welches Wissen und auch welche Technik den Sportlern heute zur Verfügung steht, das vor 5-10 Jahren noch nicht zur Verfügung stand und das ganze vor den Leistungsanforderungen eines möglichen Toursiegers... [weiterlesen]

Impfpflicht gegen Masern ja oder nein?

Der vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland herausgegebene Versorgungsatlas liefert besorgniserregende Zahlen zur Masernimpfung in Deutschland:

Auf Basis der bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten der Jahre 2008 bis 2010 kann gezeigt werden, dass insgesamt 85,8% der Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren mindestens eine Masernimpfung erhalten haben; 69,4% im von der STIKO empfohlenen Zeitraum (9-14 Monate). […] Die zweite Masernimpfung, welche dazu dient, Impflücken, die auf einem Versagen der ersten Impfung beruhen, zu schließen, erhalten im Bundesdurchschnitt nur noch 62,0% der beobachteten Kinder bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres, 44,3% im von der STIKO empfohlenen Alter von 15-23 Monaten.

.. [weiterlesen]

Ist Chris Froome gedopt?

Der britische Radprofi Chris Froome hat bislang beide Bergankünfte bei der Tour de France souverän gewonnen. Ist der Träger des gelben Trikots des Führenden der Gesamtwertung gedopt? Diese Frage spaltet die Experten und jene, die sich dafür halten, in zwei Lager: Die Pessimisten und die Optimisten.

Die Pessimisten

Die Leistung von Chris Froome kann nicht unter regulären Bedingungen entstanden sein. Das machen die jetzt schon großen Zeitabstände von über vier Minuten zu den direkten Konkurrenten in der Gesamtwertung deutlich... [weiterlesen]

Tour de France: Kann mit berechneten Leistungsdaten Doping nachgewiesen werden?

Sind die Fahrer bei der diesjährigen Tour de France gedopt oder nicht? Bisherige Blut- und Urinanalysen der teilnehmenden Athleten waren jedenfalls allesamt negativ. Das kann bedeuten, dass das gesamte Fahrerfeld tatsächlich sauber unterwegs ist, das kann aber auch bedeuten, dass gezielt an Grenzwerte und Detektionsschwellen hingedopt wird, dass die pharmakologischen Verschleierungsmethoden sich verbessert haben oder dass neue Substanzen zur Leistungssteigerung verwendet werden, nach denen bislang nicht in den Anti-Doping-Laboren gesucht wird... [weiterlesen]

Ideologische Impfgegner verschulden Masern in München und Berlin

Die bislang dieses Jahr gemeldeten Masernfälle in Deutschland übertreffen bereits jetzt die an das Robert Koch Institut (RKI) übermittelten Erkrankungen des gesamten Vorjahres um ein Vielfaches. In den ersten sechs Monaten 2013 waren es 942 Fälle, im Jahr 2012 insgesamt 166 Fälle. Masern sind gefährlich und hochgradig ansteckend und keineswegs “nur” eine triviale Kinderkrankheit. Laut RKI sind fast die Hälfte der 2013 gemeldeten Patienten 20 Jahre und älter und über ein Drittel der dokumentierten Fälle wurden im Krankenhaus behandelt... [weiterlesen]

Die Resonanz auf Recently

Wenn man Noah Gray Glauben schenken kann, dann ist Recently ein Treffer ins Schwarze. Der Redakteur von Nature schreibt auf Twitter über unsere App:

These algorithms, if good, will be valuable as the quantity of published science continues to explode. The filter problem is massive.

Gray hat das Problem erkannt! Die Zahl der jährlich neu publizierten akademischen Fachartikel steigt ständig. Dieses Jahr werden höchstwahrscheinlich zum ersten Mal über eine Million neue biomedizinische Artikel publiziert werden... [weiterlesen]

Geklonte Bilder – Hintergründe zum manipulierten Stammzellpaper

Wenn Teile von Abbildungen in wissenschaftlichen Publikationen kopiert sind, dann ist das verdächtig. Wenn diese auch noch unterschiedliche Beschriftungen tragen und in unterschiedlichem Kontext gezeigt werden, dann ist das wissenschaftliches Fehlverhalten und Vorsatz kann unterstellt werden – ganz egal ob dies für die Kernaussage der Veröffentlichung relevant ist oder nicht.
In einem in der letzten Woche in Cell publizierten Paper aus dem Labor von Shoukhrat Mitalipov fielen einer anonymen Wissenschaftlerin mehrere Unstimmigkeiten auf... [weiterlesen]

Recently – einfach mal den Überblick behalten

Relativ zu Anfang meines Biologistudiums hatte ich eine wahnwitzige Idee. Wie wäre es denn, wenn ich alle Papers, die je publiziert wurden, lesen würde? So nebenher, neben dem Studium. Ein Besuch der Unibibliothek mit meterhohen Regalen voll mit gebundenen Ausgaben von Cell, Nature und Science hat mich schnell eines Besseren belehrt. Und noch während ich die nicht enden wollenden Bücherregale entlang irrte, wandelte sich der Wunsch, alles zu lesen, in ein Gefühl um, das ich im Lauf von Studium, Promotion und Postdoc nie los geworden bin: Wie kann ich hier nur den Überblick behalten?.. [weiterlesen]

Ein Nachruf auf Christian de Duve

Vergangenen Samstag ist Christian de Duve im Alter von 95 Jahren gestorben. Er war ein Pionier der Zellbiologie. De Duve hat bei Experimenten zur Aktivität von Enzymen in Zellextrakten zufällig die Lysosomen und die Peroxysomen entdeckt. Beides sind Zellkompartimente, die bei Abbaureaktionen eine zentrale Rolle spielen und die sich durch geeignete Zentrifugationsmethoden aus Zellextrakten isolieren lassen. Er hat einen epochalen Beitrag zum Verständnis des Aufbaus und der Struktur der eukaryontischen Zelle geleistet, also auch von menschlichen Körperzellen... [weiterlesen]

Wie hoch ist das Risiko nach Fukushima an Krebs zu erkranken?

Gestern wurde der Opfer des Tōhoku-Erdbebens und des damit verbundenen Tsunami vor zwei Jahren gedacht. Die Naturkatastrophe hat fast sechzehntausend Menschen das Leben gekostet, über zweieinhalbtausend Menschen werden noch vermisst. In Folge der Flutwelle wurden auch Kraftwerke beschädigt. Durch die Verkettung unglücklicher Umstände und durch menschliches Fehlverhalten kam es in mehreren Reaktoren des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi zur Kernschmelze. Dabei wurde auch radioaktive Strahlung frei gesetzt... [weiterlesen]