Schlagwort: Wissenschaftsjournalismus

  • Spiel nicht mit den Schmuddelkindern – Ist Wissenschaftsjournalismus Teil der Wissenschaftskommunikation

    Spiel nicht mit den Schmuddelkindern – Ist Wissenschaftsjournalismus Teil der Wissenschaftskommunikation

    Die Plattform Wissenschaftskommunikation.de ist eine super Sache! Nicht umsonst ist mein Arbeitgeber Partner bei dem Projekt. Auf der Plattform werden die verschiedensten Kommunikationsformate akribisch gesammelt und organisiert. Es gibt Beiträge zur Forschung, der Science of Science Communication, und es gibt Seiten zur Arbeitswelt mit Profilen von Menschen, die Wissenschaft kommunizieren: Wissenschaftsjournalisten, Angestellte von Kommunikationsabteilungen und Pressestellen an Forschungsinstituten, freiberufliche Kommunikatoren und die eine oder den anderen Wissenschaftler.

    Die Seite hat außerdem den Anspruch, aktuelle Ereignisse in der Wissenschaftskommunikation zu kommentieren. Gerne kontrovers, so wie sich das für ein zünftiges Blog gehört. So geschehen dann auch letzten Donnerstag von der Journalistin Heidi Blattmann zu den Siggener Impulsen 2018.

    Frau Blattmann ist bei ihrer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Papier [pdf] leider nicht über die Fußnote der ersten Seite hinaus gekommen. Dafür macht sie ein anderes, altes Fass auf.

    Ist der Wissenschaftsjournalismus Teil der Wissenschaftskommunikation oder muss er sich davon abgrenzen? Man fühlt sich beim Lesen ihres Artikels in das Jahr 2014 zurück versetzt, als die Gefechte um die Definition des Begriffs Wissenschaftskommunikation gefühlt ihren Höhepunkt erreicht hatten.

    An ihr und an anderen Haudegen der Branche sind die Diskussionen von damals offenbar weitgehend wirkungsfrei vorbei gegangen. Deshalb wittert Frau Blattmann gleich eine Verschwörung der Wissenschafts-PR wenn sie anmerkt, dass die Wikipedia Seite zur Wissenschaftskommunikation Anfang Oktober 2018 ganz plötzlich umgeschrieben worden sei – mit eben jener neumodischen Definition von Wissenschaftskommunikation, die den Journalismus mit einbezieht – und die ihr aufstößt.

    Niemand will den Wissenschaftsjournalismus vereinnahmen oder dessen Unabhängigkeit in Frage stellen. Alle sind sich der besonderen Rolle des Journalismus bewusst. Woher kommt dann der Wunsch der Journalistin, ihren Beruf von dem allgemeinen Begriff Wissenschaftskommunikation abzugrenzen? Josef König liefert eine mögliche Antwort auf die Frage in einem Kommentar unter einem Artikel von Markus Pössel (der übrigens Hauptautor des Wikipedia-Artikels zur Wissenschaftskommunikation ist). Josef König schreibt da:

    Ich bin seit ca. 30 Jahren in der Hochschulpresse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig und mit dem idw deutlich auch darüber hinaus. Ich glaube, dass ich die Vorbehalte gut erkenne. Für mich stellt sich die Entwicklung so dar, dass in dieser Zeit die PR-Leute als nicht kompetent und als keine geeigneten Gesprächspartner von Wissenschaftsjournalisten angesehen wurden. Der neuen Begriff Wisskomm kommt mir daher wie ein „Kampbegriff“ gegen diese Sicht der Wissenschaftsjournalisten vor, und seine „Perfidie“ liegt darin begründet, dass er sie gleichsam eingemeindet und somit die klare Rollentrennung verwischt.

    Geht es also um Eitelkeit und die Standesdünkel der guten alten Zeit der journalistischen Deutungshoheit von damals?

    Heute suchen alle nach Möglichkeiten, den Wissenschaftsjournalismus nachhaltig zu finanzieren und gleichzeitig dessen Unabhängigkeit zu gewährleisten. Übrigens auch Thema des Siggener Impulspapiers. Auf Seite vier und auf Seite sieben.Wichtiger als alte Wortdefinitions-Grabenkämpfe, wie ich finde.

    Titelbild: Theodoor Verstraete – Frühling in Shoore (Zeeland). Public Domain Lizenz

  • Wie Blogs die Wissenschaftskommunikation bereichern

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    Treffen sich vier Blogger auf einer Podiumsdiskussion zu Wissenschaftsjournalismus & Neue Medien. Was wie ein Witz anfängt, hätte vor drei Jahren noch mit einer Generalabrechnung der „New Kids on the Blog“ mit dem traditionellen Wisseschaftsjournalismus in großen Medien enden können. Nichts dergleichen ist vorvergangene Woche bei der Diskussionsrunde im Senckenbergmuseum in Frankfurt passiert. Lag das lag daran, dass Wissenschaftsblogs an Bedeutung verlieren und schon scheintot unter der Wahrnehmungsgrenze dahinvegetieren?
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  • Wie gewinnt man öffentliche Debatten zu Wissenschaftsthemen?

    Wie gewinnt man eine öffentliche Debatte zu kontroversen wissenschaftlichen Themen? Indem man auf seinem Standpunkt beharrt und auf Argumente der Kontrahenten nicht eingeht. Was in zahllosen Kommentaren zu Artikeln auf Nachrichtenseiten und in Blogs vorgeführt wird, wurde jetzt durch probabilistische Modelle untersucht und präzisiert und soll helfen Diskussionsstrategien zu verbessern.
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  • Kommunikation in der Krise

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    Wie können ethisch kritische und emotional belegte Themen aus der Wissenschaft am besten kommuniziert werden? Wie funktioniert wissenschaftliche Krisenkommunikation? Welche Rolle spielt online? Das waren unter anderem Themen des 2. Forum Wissenschaftskommunikation in Berlin zu dem ich eingeladen war.
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  • Jahresrückblick 2008: Was geschah auf WeiterGen

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    Die unvermeidliche Unsitte Jahresrückblicke zu verfassen hält auch auf diesem Blog Einzug. Zur Abwechslung geht es weder um die Gewinner noch um die Verlierer des Jahres 2008, sondern um unglückliche Kompromisse bei Stammzellen, Wege der Wissenschaftskommunikation und um ResearchBlogging, ein Projekt zur Bündelung von Blogeinträgen zu Forschungsartikeln.
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  • Die Weltformel der Margaret Wertheim

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    Was glauben Sie ist wahr, ohne es beweisen zu können? Wenn diese Frage genialen Wissenschaftlern gestellt wird, hofft man auf clevere Zukunftsvisionen. Wenn man sie einer renomierten Wissenschaftsjournalistin stellt, erwartet man zumindest keinen Blödsinn. Margaret Wertheim philosophiert reduktionistisch über eine vereinheitlichende Weltformel und scheitert an der Frage.
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  • Wissenschaft in den Medien

    Interessanter Leitartikel in Nature diese Woche: Kritischer Journalismus. Es geht um die journalistische Berichterstattung über Wissenschaft in den Medien
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