Schlagwort: Promotion

  • 13 Gründe für den Postdoc. Mich haben sie von einem Rückfall geheilt.

    Gestern hatte ich einen Rückfall. Den ersten seit zwei Jahren, seit ich nicht mehr als Postdoc arbeite, sondern selbstständig bin. Ich bin eingeladen worden, der Verteidigung einer Doktorarbeit beizuwohnen, mein Funktion ist die des externen Herausforderers. Ich muss mir also die Dissertation des Kandidaten gründlich durchlesen, und mir Fragen überlegen, die ich bei der Disputation stellen kann. Beim Lesen des Ergebnisteils waren sie wieder da, die ganzen Ideen für Projekte, und ich habe den Kick gespürt, den ich bekomme, wenn sich sich eine unerforschte Frage auftut und ich weiß, welche Experimente und Analysen notwendig sind, um den nächsten Schritt zu gehen.
    Ich weiß nicht, warum ich überhaupt zugesagt habe, bei der Disputation dabei zu sein. Aus altruistischen Gründen, oder weil ich einfach noch nie in Tallinn war? Heute morgen war ich jedenfalls wieder geheilt von dem Rückfall. Ich habe mich erinnert, zu welchem Preis man die Kicks der eigenen Ideen einkauft.

    Klick aufs Bild vergrößert die Abbildung. Von the upturned microscope .

  • Ist Schavan als Ministerin noch tragbar?

    Ist Schavan als Ministerin noch tragbar?

    Annette Schavan bekommt offiziell ihren Doktortitel aberkannt und Boris Becker spricht aus, was außerhalb des akademischen Betriebs viele denken: „Bin ich froh, dass ich keinen Doktortitel habe“. Diejenigen, die einen haben sind froh, nicht prominent zu sein, sonst ginge es Ihnen wohl auch bald an den Kragen. Gibt es überhaupt Doktorarbeiten (in den meisten Fällen die erste nach wissenschaftlichen Maßstäben angefertigte Arbeit) die keine Plagiate, Falschzitate, oder zumindest Paraphrasen enthält, die zu nahe am Original sind? Doktoranden in den Lebenswissenschaften, die ihre Dissertation auf Deutsch schreiben, haben es sogar noch ein bisschen einfacher. Die gesamte Primärliteratur ist in Englisch, und wer kann schon nachweisen, dass ein Teil der Einleitung nicht eine Übersetzung aus einem Review-Artikel ist?
    Groß wird das Gemetzel, wenn den Plagiatswächtern die Prominenten der ersten Reihe ausgehen, und sie sich in breiter Front beispielsweise den Doktorarbeiten von einfachen Universitätsprofessoren zuwenden. Wenn Angestellte des akademischen Betriebs während der Promotion plagiiert haben sollten, die gesamte akademische Kariere sozusagen auf einer frühen Unaufrichtigkeit aufbaut ist, scheinen berufliche Konsequenzen unausweichlich. Das hat auch sein Gutes, so kommen möglicherweise einige hochausgebildete Jungakademiker endlich an einen den eigenen Qualifikationen entsprechenden Job und müssen sich nicht weiter von befristetem Vertrag zu befristetem Vertrag hangeln. Vielleicht einfach mal die Doktorarbeit des der eigenen Karrierere im Weg stehenden Vorgesetzten bei vroniplag anmelden?
    Aber lassen wir das. Zu einer Frage habe ich jedoch noch keine eigene Antwort gefunden. Bei Professoren ist es ja einigermaßen einsehbar, dass die Doktorarbeit Einfluss auf die eigene Karriere haben soll, und auch Fehler früh in der akademischen Laufbahn späte Konsequenzen haben können. Warum jedoch die Politikerin Annette Schavan jetzt nicht mehr als Ministerin tragbar sein soll, das muss mir jemand noch mal erklären.
     

  • Der Leitfaden für die Doktorarbeit in Bildern

    Wenn wir gerade schon bei Infografiken sind, hier die ultimative Visualisierung der Bedeutung der Promotion. Ein Leitfaden in zwölf Bildern.
    Stell dir vor, dieser Kreis symbolisiert das gesamte Wissen der Menschheit.
    Nach der Grundschule weißt du ein bisschen was davon,
    nach dem Abitur ist es schon etwas mehr.
    Mit dem Bachelor fängst du an, dich zu spezialisieren.
    Wenn du einen Master dran hängst, vertiefst du dieses Spezialwissen.
    Wenn du dabei viele wissenschaftliche Publikationen liest, gerätst du an die Grenze dessen, was die Menschheit weiß.
    Dort an der Grenze fokussierst du dich auf ein Thema.
    Du kämpfst für ein paar Jahre mit dieser Grenze.
    Und irgendwann gibt die Grenze nach.
    Und diese Delle, die du hinterlässt, das ist deine Doktorarbeit.
    Natürlich sieht die Welt für dich jetzt vollkommen anders aus!
    Der Blick auf das große Ganze relativiert das wieder etwas.
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    Kämpf weiter!
    Diese Bildergeschichte ist schon etwas älter, ich hoffe nicht jeder der hier mitliest kannte sie schon. Sie stammt im Original von Matt Might und ist hier mit englischen Untertitleln. The illustrated guide to a PhD ist unter einer Creative Commons BY-NC-2.5 Lizenz veröffentlicht.

  • Entscheiden, aber wie?

    Es gibt eigentlich nur zwei Wege als Postdoktorand an einer akademischen Einrichtung zu enden. Man muss entweder die Wissenschaft sehr lieben und außgesprochen frustrationstolerant sein – oder man ist einigermaßen intelligent, hat aber noch nie bewusst eine Karriereentscheidung getroffen.
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  • Die richtige Doktorandenstelle finden

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    Was sind die wichtigsten Kriterien bei der Suche nach einer passenden Stelle für die Doktorarbeit? Es gibt ein paar generelle Parameter, die man beachten sollte, um die Frustrationen im Zusammenhang mit einer Promotion zu minimieren. Eine Antwort auf eine Lesermail.
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  • Dem Axolotl auf die Kiemen treten – Geistiges Eigentum und Plagiarismus

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    Eine Doktorarbeit zu schreiben ist anstrengend und langwierig. Es ist mehr als unschön, wenn man später Teile der eigenen Arbeit in anderen Promotionen entdeckt ohne als Urheber angegeben zu werden. Was tun in solchen Fällen von Plagiarismus? Das Feuilleton wird kaum eine Gegenüberstellung der beiden Arbeiten abdrucken, wie im Fall von Axolotl Roadkill.
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