Schlagwort: NaWik

  • Im Hier und Jetzt angekommen

    Im Hier und Jetzt angekommen

    Heute ist der 05. April 2019. Ich bin mit den Artikeln zu Titiens Hirntumor und wie wir damit umgehen inzwischen im Hier und Jetzt angekommen. Ich habe in den letzen drei Monaten die vergangenen gut zwei Jahre im Zeitraffer zusammengefasst und in 20 Artikel gepackt.

    Ich werde hier weiter über Titien, mich, ihre Krankheit und darüber wie wir damit umgehen schreiben. Zu den bisherigen Artikeln gab es ja ab und zu Rückmeldungen von Lesern in Form von Kommentaren. Ich freue mich immer sehr darüber. Von Freunden kommt die Rückmeldung, dass sie das Blog nutzen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und deshalb nicht ständig anrufen zu müssen und zu fragen, wie es uns geht. Schön, wenn es auch diesen Zweck erfüllt.

    Heute morgen geht es Titien übrigens gut! Wir haben wie immer zusammen gefrühstückt. Es gab Müsli und schwarzen Tee. Nachher ist das erste Symposium für kommunizierende Wissenschaftler bei uns am NaWik. Ich bin außerplanmäßig doch gleich morgens mit meinem Vortrag dran.

    Heute ist außerdem unser Hochzeitstag. Wir haben das Wochenende um uns zu feiern! Das Video hier drunter ist zwei Jahre alt. Titien übt ihren neuen Nachnamen. Mit Karlsruher Baustellenhintergrund.

    Titien hat in ihrem Blog noch mehr zu den vergangenen zwei Jahren geschrieben. Ich glaube, sie publiziert nachher gleich noch einen Artikel über uns.


  • Wie kommt man von der Forschung in die Wissenschaftskommunikation

    Wie kommt man von der Forschung in die Wissenschaftskommunikation

    Ich bin von Rachel Coulthard-Graf vom EMBL interviewt worden. Ich war da früher mal kurz als Postdoc tätig. Rachel hat unser Skype-Telefonat leicht gekürzt und transkribiert. Die Textversion steht auf dem EMBL Careers Blog zum nachlesen.

    Hier eingebunden ist das Video des Interviews. Es geht in unserem Gespräch ganz allgemein um die Karriere jenseits der akademischen Forschung und im Besonderen um meinen Weg vom Postdoc in die Wissenschaftskommunikation.

    00:00 Meine Rolle am NaWik
    01:36 Mein Weg vom Postdoc ans NaWik
    07:22: Networking und sich von anderen unterscheiden
    10:24 Wertebasierter Ansatz beim Wechsel der Karriere
    13:40 Wissenschaftler in der Wissenschaftskommunikation
    15:00 Was mir am meisten am aktuellen Job gefällt
    15:59 Wie mein wissenschaftlicher Hintergrund in meinem aktuelle Job hilft
    18:36 Welche Qualifikationen man für den Job braucht
    20:20 Wie man als Wissenschaftler in die Wissenschaftskommunikation kommt
    26:07 Missverständnisse über den Karrierewechsel und die Akteure der Wissenschaftskommunikation
    28:40 Wo findet man Stellenangebote für die Wissenschaftskommunikation
    30:04 Was jetzt anders ist als früher im Labor
    31:56 Generelle Tipps zum Weg raus aus der Wissenschaft

    Ich gebe ja neben meinem Job am NaWik als freiberuflicher Trainer Karriere-Workshops für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. In den Workshops sammeln wir immer auch Beispiele für Karrierewechsel raus aus der Wissenschaft.

    Schreib mir doch eine Email, wenn du deine Geschichte erzählen willst. Vielleicht machen wir einen Gastbeitrag hier im Blog draus.

  • Symposium für kommunizierende Wissenschaftler am NaWik

    Symposium für kommunizierende Wissenschaftler am NaWik

    Wer hin und wieder einen Blick in die Seitenspalte meines Blogs wirft weiß, dass ich am NaWik in Karlsruhe angestellt bin. Ich bin seit 2015 am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation. Ein wichtiger Grund, warum ich die Stelle hier überhaupt bekommen habe, war, dass ich vor 10 Jahren während meines Postdocs anfing, dieses Blog hier zu schreiben. Ich habe die Geschichte hier schon mal kurz aufgeschrieben.
    Was damals galt, ist heute fast noch genauso. Wer aktiv forscht und nebenbei noch mit Menschen jenseits der eigenen Fachcommunity kommuniziert, ist ein seltenes Pflänzchen.
    Wir am NaWik haben uns überlegt, erstmalig nur für kommunizierende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Symposium zu organisieren. Der Call für Beiträge ist bis zum 25. Januar 2019 offen. Unten der komplette Text des Calls und hier der Link zum pdf. sowie der Ausschreibung auf NaWik.de. Gerne weitersagen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns in Karlsruhe sähen.

    Und jetzt DU!
    Forschende betreiben Wissenschaftskommunikation
    NaWik-Symposium am 5. April 2019 in Karlsruhe

    Das Symposium richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich aktiv in die Kommunikation ihrer Themen mit Nicht-Spezialisten einbringen. Wir wollen Ihnen eine Plattform bieten um sich auszutauschen, voneinander zu lernen, miteinander zu diskutieren und sich zu vernetzen.
    Neben Vorträgen und Workshops wollen wir Ihnen die Gelegenheit geben, sich und Ihren persönlichen Kommunikationsansatz oder ein Kommunikationsprojekt Ihres Forschungsbereichs zu präsentieren.
    Bitte schicken Sie uns eine kurze Beschreibung Ihres Formats (maximal 250 Wörter), mit dem Sie Wissenschaftskommunikation betreiben und das Sie beim NaWik-Symposium vorstellen möchten.
    Wir möchten mit Ihnen beim Symposium die brennenden Themen diskutieren: Wie lässt sich Kommunikation in den Forschungsalltag integrieren? Welche Anreize zur Kommunikation gibt es für Forschende? Was funktioniert gut? Und was hat vielleicht auch nicht so gut geklappt? Ihre Ideen, Erkenntnisse und Erfahrungen sind gefragt.
    Schicken Sie uns Ihr Proposal zu Ihrem Projekt, Ihren Erfahrungen formlos per E-Mail an:
    symposium@nawik.de

  • Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit – 10 Jahre WeiterGen

    Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit – 10 Jahre WeiterGen

    Dieser Artikel erschien zuerst im Jubiläumsblog 10 Jahre Scienceblogs.
    Wenn Juristen, Philosophen und Theologen im Ethikrat über die Zukunft meiner Forschungsdisziplin entscheiden wollen und dabei jegliche Pragmatik vermissen lassen. Wenn Journalisten vor lauter neutralem einerseits – andererseits den ihnen bequemen Meinungen soviel Gewicht einräumen wie fundierten wissenschaftlichen Ergebnissen, dann macht mich das wütend.
    Als Ende 2007 so über die Zukunft der Stammzellforschung in Deutschland diskutiert wurde, machte mich das so wütend, dass ich entschied, mich nicht nur über Artikel in Zeitungen zu ärgern, sondern meinem Ärger Luft zu verschaffen und in Form eines Blogs dagegen anzuschreiben. Ironisch, manchmal zynisch, aber immer aus der Sicht eines tatsächlich forschenden Wissenschaftlers.
    Ich traf mit meinen ersten Schreibversuchen offenbar Ton und Thema und drei Monate später zog mein noch junges Blog zu den ScienceBlogs um und WeiterGen war geboren. Rekrutiert worden bin ich damals übrigens von Beatrice Lugger. Die damalige Chefredakteurin der ScienceBlogs ist eine der Ausnahmefiguren in der deutschsprachigen Wissenschaftskommunikationszene – und das schreibe ich nicht, weil sie akutell als Direktorin am NaWik meine direkte Vorgesetze ist (mehr davon später).
    Es folgten Jahre produktivsten Schaffens. Tags wurde im Labor geforscht und abends, oft bis spät in die Nacht, wurde für WeiterGen recherchiert, geschrieben, kommentiert und publiziert.
    Der Mischung der Frustrationen aus nicht funktionierenden Experimenten im Labor, abgelehnten wissenschaftlichen Veröffentlichungen und die meinen Wissenschaftsalltag charakterisierende fehlende Unterstützung durch Vorgesetze, stand etwas Positives gegenüber: Ich bekam meine regelmäßige Dosis Glückshormone durch die Publikation meiner Artikel im Blog, durch die lebhaften Diskussionen in den Kommentarspalten und durch den täglichen Blick auf meine Leserzahlen in Google Analytics.
    Meine Texte wurden durch viel üben besser, ich wurde als Blogger zu Konferenzen eingeladen: Dem EMBO-Meeting und – auch wieder katalysiert durch Kontakte von Beatrice Lugger – zu mehreren Lindau Nobel Laureate Meetings; und ich bekam ein Angebot, bei einem renommierten Verlag ein populärwissenschaftliches Buch zu veröffentlichen.
    Zu letzterem sollte es nie kommen. Der Buchvertrag und der Wunsch, mehr Blogartikel zu schreiben, fiel meiner damaligen Entscheidung zum Opfer, mich auf meine akademische Laufbahn zu konzentrieren. Eine Fehlentscheidung, wie sich herausstellen sollte. Zwei Jahre später, mit neun Papers aus dem Postdoc, und nach Bewerbungen an Unis und Instituten weltweit, hatte ich immer noch keine Stelle als unabhängiger Forschungsgruppenleiter.
    Ich entschied mich für einen Richtungswechsel. Mein trotziger Gedanke war: Wenn ich nach zehn Jahren Wissenschaft, also vier Jahren Doktorarbeit und fast sechs Jahren Postdoc, den nächsten Schritt nicht komfortabel gehen kann, dann mache ich eben etwas anderes.
    Ich hatte Angst vor dem Schritt ins Ungewisse, aber ich hatte ein Leitmotiv: Durch meine Erfahrung mit dem Bloggen wusste ich: Es wird irgendwas mit Wissenschaftskommunikation.
    Ich gründete ein Software-Startup, mit dem wir Wissenschaftler halfen, mit der aktuellen und jeweils relevanten Fachliteratur auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Ich gründete eine Agentur für Wissenschaftskommunikation mit Spezialisierung auf Kommunikation für große, internationale Forschungsprojekte. Ich fing an, Workshops für Wissenschaftler zu geben. Und ich nahm vor knapp drei Jahren das Angebot an, am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) in Karlsruhe zu arbeiten.
    Aus meiner Leidenschaft ist also in den letzten zehn Jahren mein Beruf geworden, und aus Beatrice Lugger, der Person, die mich damals zu den ScienceBlogs geholt hat, ist meine Vorgesetzte und Mentorin geworden. Ohne WeiterGen wäre ich nie da gelandet wo ich jetzt bin.
    Ich sollte ScienceBlogs dankbarer sein und wieder mehr Artikel schreiben. An möglichen Themen mangelt es wahrlich nicht. Ich mache mich auf die Suche nach der Zeit, die ich vor zehn Jahren dafür gefunden habe.

  • Mein neuer Job als Dozent und eine Einladung zum Seminar über Wissenschaftskommunikation

    Mein neuer Job als Dozent und eine Einladung zum Seminar über Wissenschaftskommunikation

    Für die meisten Menschen, die regelmäßig die ScienceBlogs lesen klingt es trivial: Wer, wie, wo über Wissenschaft berichtet, hat sich in den letzten Jahren verändert. Zeitungsberichte, Fernsehreportagen, Radiointerviews und der Tag der offenen Tür wurden durch Blogs, soziale Medien, online Foren, Podcasts, selbst produzierte Videos, Science Slams, und so weiter ergänzt und erweitert.
    Die veränderte Medienlandschaft bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, über Artikel in Fachpublikationen hinaus, direkt an der Kommunikation über Wissenschaft teil zu nehmen und somit die Wahrnehmung der Wissenschaft im Allgemeinen und die der eigenen Person und Forschung im Speziellen zu beeinflussen.
    Der NaWik Pfeil vereint wesentliche Elemente der Wissenschaftskommunikation. Quelle: NaWik
    Nicht alle Wissenschaftler haben die Chancen, die sich dadurch bieten erkannt, oder eine Antwort auf die Frage, warum man als Wissenschaftler überhaupt von den verfügbaren Medien Gebrauch machen und kommunizieren sollte.
    Jene Frage, auf die es, vielleicht wenig überraschend, keine allgemeingültige Antwort gibt, wird zentral in den Seminaren des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (NaWik) behandelt.
    Ganz egal, ob die Kommunikation primär der Förderung der eigenen Reputation dienen soll, ob es einfach aus Spaß an der Weitergabe des eigenen Wissens geschieht, oder man sich der Gesellschaft gegenüber verpflichtet fühlt, die als Gesamtheit der Steuerzahler ja häufig die eigene Forschung finanziert: Das NaWik bietet Wissenschaftlern in Seminaren die Möglichkeit die Werkzeuge effektiver Kommunikation zu lernen und mit neuen wie traditionellen Medien professionell umzugehen.
    Was sich wie ein Absatz aus einem Werbeprospekt für das NaWik anhört, hat genau diesen Hintergrund: Ich bin seit kurzem Dozent am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation und biete zusammen mit meinen Kollegen eben solche Seminare an.
    Meistens werden diese Veranstaltungen von Unis und wissenschaftlichen Einrichtungen für ihre Mitarbeiter direkt gebucht. Aufgrund zahlreicher Nachfragen bieten wir aktuell drei offene Seminare in unseren Räumen in Karlsruhe an: „Verständlich Schreiben“ mit Klaus Wingen, „Verständlich Präsentieren“ mit Kristin Raabe und ein Seminar zu „Wissenschaft Online und in Sozialen Medien“ mit mir als Dozent.
    Es sind übrigens noch ein paar Plätze offen in den Seminaren. Hier gibts mehr Informationen zu den Seminaren und auch einen Link zur Anmeldung!

    Das NaWik ist ein Institut der Klaus Tschira Stiftung und des Karlsruher Instituts für Technologie.