Unsere Onkologin fragte Titien in der Besprechung der jüngsten MRT-Ergebnisse, wie es ihr ginge. Das Gangbild? Weiter unsicher aber stabil. Die Sprache? Etwas nuschelnd aber unverändert. Die Schwäche im linken Arm? Gleichbleibend. Sonstige Symptome? Alles wie bisher.

Erst danach teilt sie uns die Ergebnisse mit. Der Tumor ist stabil. Sie dreht ihren Monitor so, dass wir auch einen Blick auf die MRT-Aufnahmen werfen können. Links die neuen Bilder, rechts das vom letzten MRT vor drei Monaten. Man sieht auf der aktuellen Aufnahme eine deutlich verringerte Aufnahme des Kontrastmittels in der Region im Stammhirn, in der der Tumor sitzt.

Zwischen den zwei Aufnahmen liegt Titiens zweite Strahlentherapie und drei Runden mit Avastin. Liegt die geringere Aufnahme des Kontrastmittels daran, dass die Strahlen Tumorgewebe zerstört haben? Oder daran, dass durch das Avastin keine neuen Blutgefäße mehr in ihr Glioblastom einsprießen? Dadurch hätten die Tumorzellen weniger Sauerstoff zur Verfügung und würden sich langsamer teilen. Oder ist es ein Avastin-Artefakt: Durch weniger Blutgefäße käme auch das Kontrastmittel nicht mehr in der gleichen Zeit und Menge beim Tumor an.

Vielleicht ist es eine Kombination aus allen drei Aspekten. Wir sind vorgestern jedenfalls mit sehr guter Laune nach dem Termin wieder nach Hause gefahren.

Es gibt übrigens noch keine Neuigkeiten von der Krankenkasse. Unser Antrag auf Kostenübernahme der Avastin-Behandlung wurde ja abgelehnt und wir haben Widerspruch dagegen eingelegt.

Bei einer offensichtlich wirksamen Krebsbehandlung ziert sich die Krankenkasse, homöopathische Mittel und anthroposophische “Medikamente” werden aber erstattet.

Beteilige dich an der Unterhaltung

2 Kommentare

  1. Das ist etwas, das mich wirklich auf die Palme bringt.

    Diese Drecks-Rückerstattung der grünen Rezepte.

    Das bestätigt doch noch die Leute, die daran glauben.

    Eine sehr teure Billigung von Globuli, die maximal den Placebo-Effekt hervorrufen.

    Ist zwar auch nicht zu verachten , hilft aber eben nicht bei schweren Erkrankungen.

    Ich kenn da auch so eine.
    Pfeifft aus dem letzten Loch, schwört aber auf ihre Salze und Globuli.

    Mein Lieblingsspruch: “das dauert zwar etwas länger, aber danach ist wieder richtig fit.”

    Ich frag mich manchmal, ob die Leute denken ohne Globuli an ihrer Erkältung zu sterben -.-

    Ich hoffe ihre Kasse (TKK?) kommt noch zu Einsicht.

    1. Christian,
      ja, wir hoffen auch. Ich denke, Krankenkassen sollten zuerst dafür da sein, Ihren Kunden zu helfen. Dazu gehört auch, die aktuelle Fachliteratur bei der Zulassung zur Rückerstattung zu berücksichtigen. Studien zeigen, dass Avastin bei Glioblastomen hilft. In anderen Ländern ist das Medikament für Glioblastome zugelassen. Das weiß die Krankenkasse natürlich auch. Die Verzögerung ist meiner Meinung nach mit nichts anderem zu erklären als der Steigerung des Gewinns auf Kosten der Versicherten.

Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Christian Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert