Obama wird Präsident

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Das Internet weiß es: Obama wird Präsident. Eine Analyse der Suchbegriffe bei Google hat ergeben, dass Barack Obama vor der morgigen Wahl weit vor John McCain liegt. Das alleine ist noch keine Überraschung. Interessant ist der Vergleich mit den Zahlen von Bush und Kerry 2004. Da war es genau umgekehrt.

Heuristische Methoden werden benutzt, um mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen. Also zwei Grundgegebenheiten, die meine persönliche Beobachtung der US-Wahl gut beschreiben. Ich habe keine Ahnung, was die Kandidaten eigentlich politisch ändern wollen, und habe keine Zeit, mich damit auseinander zu setzen. Trotzdem sage ich hier einen Wahlsieg des Demokraten Barack Obama am Dienstag voraus.
Das Problem ist: Ein Mensch alleine kann gar nicht alle die Wahl beeinflussenden Faktoren erfassen und richtig bewerten, und so zu einer vernünftigen Vorhersage zu kommen. Deshalb wurden Umfragen erfunden. Es ist auch klar, je größer die Gruppe der befragten ist, desto eher entspricht das Umfrageergebnis dem tatsächlichen Wahlausgang.
Warum also nicht gleich alle US Bürger nehmen? Ich habe die Trendsuche der Google Labs benutzt, und dargestellt, wie oft in den letzten 12 Montaten die Begriffe Obama und McCain bei Google gesucht wurden (Abbildung 1). Klar erkennbar: Seit Anfang des Jahres ist Obama konstant vorne, und er hat seien Vorsprung in den letzten Wochen noch ausgebaut.

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Abbildung 1: Barack Obama wird deutlich häufiger über Google gesucht als John McCain. Google Suchbegriffe “Obama” (blau) und “McCain” (rot) über die letzten 12 Montate. A: Obama wird zum Kandidaten ernannt. C: Palin wird nominiert.
Ich gehe davon aus, dass der durchschnittliche US Amerikaner bevorzugt nach seinem Lieblingskandidaten im Internet sucht. Eine wichtige Frage ist, ob das Wahlverhalten durch das Zählen der Google Hits korrekt abgebildet wird. Nutzen Demokraten und Republikaner das Internet in gleicher Weise? Um diese Frage zu beantworten, habe ich noch eine zweite Abbildung von Google Trends erstellen lassen: Das Jahr der letzten US Wahl 2004 mit den Kandidaten Bush und Kerry.
Das Ergebnis ist erstaunlich. Beide Kandidaten, George W Bush und John Kerry lagen über das ganze Jahr als Suchebgriff bei Google in etwa gleich auf, jedoch immer mit leichtem Vorsprung für Bush (Abbildung 2). Und wie die Wahl ausgegagen ist, ist ja hinlänglich bekannt: Bush: 50,7% mit 286 Stimmen der Wahlmänner und Kerry 48,3% mit 251 Stimmen der Wahlmänner.

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Abbildung 2: George W Bush konnte seinen Vorsprung vor John Kerry über das Jahr 2004 bis zur Präsidentenwahl verteidigen. Google Suchbegriffe “Kerry” (blau) und “Bush” (rot) über den Verlauf des Jahrs 2004.

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4 Kommentare

  1. Rot und blau macht Google automatisch, man muss nur die Kandidaten in der richtigen Reihenfolge eingeben. Das Argument, dass der unbekanntere Kandidat vorne liegt stimmt eher nicht, sonst wäre ja 2004 Kerry vor Bush gelegen. Leider gibts keine Daten zur Wahl Bush gegen Gore.

  2. Nette Idee und sogar die Farben stimmen (macht das Google automatisch in Blau und Rot?)!
    Vielleicht bedeutet es auch nur, dass Obama der Kandidat ist, den man am wenigsten kennt. Oder es ist eine Konsequenz der negativen Kampagne von McCain (i.e. Internetbenutzer die versuchen herauszufinden, ob an den Vorwürfen was dran ist). Oder es ist das Resultat einer Kampagne, die sich des Netzes bedient, wie wohl noch keine vor ihr (am nächsten kam wohl letztes Mal Dean, der war aber am Ende nicht Kandidat).
    WIe auch immer, Hauptsache die Voraussage stimmt 😉

  3. Aus meiner Sicht sind die beiden Trends nicht direkt vergleichbar. 2004 war Bush bereits der amtierende Präsident, insofern ist die Annahme, dass die meisten Suchanfragen mit “Bush” sich auf die Wahlen bezogen, nicht haltbar. Bei den Neubewerbern für die Kandidatur kann man davon ausgehen, bei einem Bewerber und gleichzeitig Präsidenten ist es nicht korrekt.

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